Spannender geht es nicht

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c-bird Avatar

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„Zerrissen“ beginnt mit einem Tagebucheintrag des Neurochirurgen David Evans, der seit fünf Jahren im Todestrakt des Gefängnisses sitzt. Er erzählt uns seine unglaubliche Geschichte, die er 63 Stunden vor einer OP, die sein Leben entscheidend verändern wird beginnen lässt. David gilt einer der besten Neurochirurgen und arbeitet im St. Claire Krankenhaus in Washington. Seit dem Tod seiner Frau Rachel ist er alleinerziehender Vater. Doch als er von seinem Dienst nach Hause kommt ist seine Tochter Julia spurlos verschwunden, die Haushaltshilfe Svetlana ermordet. Die Forderung des Entführers ist eindeutig: Der nächste Patient Davids darf die OP nicht überleben oder Julia stirbt. Und bei diesem Patienten handelt sich um keinen Geringeren als den Präsidenten der USA.

Der Entführer, der sich selbst Mr. White nennt tritt dabei ganz offen an David heran. Mit Schrecken muss David erkennen, dass er schon eine Zeit lang beobachtet wurde. Sein Haus ist verwanzt, die Telefone überwacht. Mr. White scheint alles über David zu wissen. Der gewissenlose Psychopath manipuliert David und zwingt ihn zu seinen Handlungen. In seiner Verzweiflung schafft es David sich an seine Schwägerin Kate zu wenden, die beim Secret Service arbeitet.

Rasant und fesselnd beschreibt Gómez-Jurado Davids Bemühungen alles daran zu setzen um seine Tochter zu retten. Besonders die wechselnden Perspektiven haben mir sehr gut gefallen. Den größten Teil nehmen die Ego-Perspektive Davids ein. Dadurch hat man das Gefühl unmittelbar dabei zu sein. Doch nach einem Wechsel zu Kate oder Mr. White (der sogar einen anderen Schrifttyp hat) wird oftmals dieselbe Szene aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet. Es ist eine fast unglaubliche Geschichte und dennoch wirken die Figuren durchaus authentisch. Bis zum Schluss grübelt man, ob David tatsächlich den Präsidenten für das Leben seiner Tochter opfern wird.
Ein hochdramatisches und äußerst spannendes Leseerlebnis. Spannender geht es nicht. Ganz klare Leseempfehlung!