Wer ist Kyla wirklich?

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Eine ganz normale Welt, könnte man meinen. Doch nicht wenn man auf Kyla trifft, die geslated wurde. Für schreckliche Dinge wurde dem Mädchen, bevor sie zu Kyla wurde, das Gedächtnis gelöscht. Neun Monate lang erlernte sie im Krankenhaus das, was ein Kleinkind lernte: Laufen, Sprechen, Essen; ehe sie unter neuer Identität und mit einem Levo um das Handgelenk in eine fremde Familie gesteckt wurde. Das Levo, verknüpft mit einem Chip in ihrem Gehirn, misst ihre Stimmungen und bietet Außenstehende somit kontinuierlichen Einblick in ihre Seele.
Als sie zu Beginn des Buches vor Ben, der ihr nicht ganz fern gestanden haben muss und den sie selbst blutig zusammengeschlagen hat liegen lassen, flieht, findet sie heraus, dass ihr Levo nicht richtig funktioniert. Eigentlich hätte es sie umbringen müssen. Geslatete starben, sobald sie zu große Wut oder Aufregung verspürten.
Das verunsichert Kyla und bringt ihre ohnehin schon rumorenden Gedanken auf Hochtouren. Doch nicht nur das. Auch ihr Bio-Lehrer, der alles andere als der altbekannte Professor mit der Zinken Nase ist und schon in der Vergangenheit an sie geraten ist, lässt sie nicht los.

Die Autorin katapultiert einen direkt mitten ins Geschehen. Man weiß am Anfang genau so wenig, wie die Protagonistin selbst. Obwohl sich Kyla an nichts erinnern können soll, kommen jedoch immer wieder Bruchstücke ihrer Vergangenheit durch, was den Leser noch neugieriger auf Weiteres macht. Man fängt an mit zu überlegen und kann sich überraschen lassen oder zustimmend Nicken, wenn eine Vermutung sich bewahrheitet. Jede Person, egal ob ihre 'Mutter', die Schulschwester oder der mysteriöse Biolehrer, haben ihre eigenen Geheimnisse, die es zu lüften gilt.
Durch die Ich-Perspektive kann man sich gleich besonders gut in Kyla hineinversetzen, zumal sich das Mädchen auch viele Gedanken macht, die durchweg nicht von positiver Natur sind. Dadurch wird einem das Grauen, das sich wohl irgendwo im Hintergrund abzuspielen scheint angerissen und es wird einem sehr schnell bewusst, dass dies wohl kein Friede-Freude-Eierkuchen-Gehabe wird.

Mich hat das Buch bisher rundum angesprochen, selbst wenn der Klappentext mehr verrät, als man bisher in Erfahrung bringen konnte und ich freu mich schon jetzt auf die kleinen Verwirrungen und überraschenden Wendungen, die dieses Buch hoffentlich bereit halten wird.