Saskia Sarginson entführt den Leser in ihrem Debütroman "Zertrennlich" an die Ostküste Englands. Die eineiigen Zwillinge Isolte und Viola kommen 1960 zur Welt. Ihren Vater haben sie nie kennengelernt. Sie leben mit ihrer Mutter in einem Wald in Suffolk. Angesichts des Bergarbeiterstreiks und der Drei-Tage-Woche kommt ihre Mutter 1972 zu dem Schluss, das ganze Land gehe vor die Hunde. Die Familie versorgt sich von da an selbst mit eigenem Gemüseanbau, und die Ziegen Tess und Bathsheba werden angeschafft. Bei einem Fahrradausflug lernen die Mädchen die eineiigen rothaarigen Zwillinge John und Michael kennen. An diesem Tag muss etwas Schreckliches passiert sein, denn seitdem schreibt Viola John Briefe, die sie allerdings niemals abschickt. "Es tut mir so leid, wie es zu Ende gegangen ist. Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen und es wiedergutmachen. Aber das wünschen wir uns alle, nicht wahr?" (S. 37) Kurze Zeit darauf ziehen Isolte und Viola nach London zu ihrer Tante Hettie. Für Viola ist nichts mehr wie früher, sie verändert sich und will sich durch Hungern zum Verschwinden bringen. Zwei Jahre später beginnt sie mit einer Therapie, und auch der Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik bringt ihr keine Heilung. Inzwischen sind die Geschwister 27 Jahre alt. Isolte ist eine erfolgreiche Modejournalistin und mit Ben, einem Fotografen, befreundet. Viola arbeitet immer noch daran, sich in Luft aufzulösen. Sie ist zum dritten Mal im Krankenhaus und weigert sich, sich dem Leben zu stellen. Ihre Gedanken kreisen immer wieder um den einen Tag im Wald. "Ich will wieder dort sein, zwischen den Bäumen, wo die Morgensonne mir warm auf den Rücken scheint. Ich will nicht in meinen anderen Körper zurückkehren, in seine scharfen Kanten und leeren Aushöhlungen." (S. 32)
Die Leseprobe gefällt mir sehr gut, obwohl sie nicht immer leicht zu lesen ist. Vor allem die zeitliche Zuordnung der geschilderten Ereignisse ist schwierig. Aus wessen Perspektive erzählt wird, ist dagegen leichter zu erkennen. Die Leseprobe enthält zahlreiche noch unklare Hinweise auf schlimme Ereignisse, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Viola zerbricht daran. Nach diesen ersten Seiten möchte der Leser unbedingt wissen, was damals passiert ist und wieso die Geschehnisse die enge Bindung zwischen den Schwestern zerstört hat.
Die Leseprobe gefällt mir sehr gut, obwohl sie nicht immer leicht zu lesen ist. Vor allem die zeitliche Zuordnung der geschilderten Ereignisse ist schwierig. Aus wessen Perspektive erzählt wird, ist dagegen leichter zu erkennen. Die Leseprobe enthält zahlreiche noch unklare Hinweise auf schlimme Ereignisse, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Viola zerbricht daran. Nach diesen ersten Seiten möchte der Leser unbedingt wissen, was damals passiert ist und wieso die Geschehnisse die enge Bindung zwischen den Schwestern zerstört hat.