Ein DDR/BRD Spionagethriller

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Judith Kepler hat einen interessanten Beruf. Sie ist eine „Cleanerin“. D.h. sie ist eine Putzfrau, die darauf spezialisiert ist, Tatorte so zu reinigen, dass die betreffenden Wohnungen wieder bewohnt werden können. Bei einem Auftrag, wo sie die Wohnung einer Frau reinigen muss, die auf blutige Weise umgebracht worden ist, kommt sie zufällig an ein Dokument, das sie mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert: Es handelt sich um ihre eigene Akte aus dem Kinderheim „Juri Gagarin“, in dem sie noch zur Zeit der DDR zehn Jahre ihrer Kindheit verbracht hat. Aufgewühlt durch viele Erinnerungen, die wieder hoch kommen, versucht sie sich auf die Spuren ihrer Familie zu begeben. Dabei erfährt sie, dass ihre Familie in den letzten Jahren vor der deutschen Wiedervereinigung in Spionage verwickelt war. Ihre Eltern wollten Adressen von Stasi-Mitarbeitern in der BRD gegen einen Pass eintauschen, mit dem sie die DDR verlassen und nach Schweden reisen wollten.

Mir fiel es relativ schwer den Ermittlungen immer zu folgen, da ich mich einerseits mit Hörbüchern manchmal etwas schwer tue und nicht immer alles beim ersten Mal mitbekommen. Erschwerend für mich war auch, dass sehr viele Abkürzungen gefallen sind, die mir nicht geläufig sind.

Da mir die Thematik BRD/DDR nicht sehr vertraut ist und ich sehr selten Spionageromane lese, war ich mit dem Inhalt teilweise überfordert. Ich fand die Handlungen sehr spannend und auch sehr berührend, glaube aber nicht, dass ich alles richtig nachvollziehen konnte.

Ich verstehe nicht, weshalb dieses Buch ins Genre der Krimis eingeteilt wird. Diese Einteilung und die Wahl des Berufs der Hauptfigur Judith haben bei mir die Erwartung geweckt, dass es sich um einen Krimi mit einem großen Anteil an forensicher Aufklärung handelt. Das ist eindeutig nicht der Fall, es handelt sich um einen Spionagethriller, aus der Zeit des kalten Krieges. Spannend, aber unerwartet.