Engel ohne Identität

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Judith Kepler verbrachte 10 Jahre ihres Lebens in einem Kinderheim in Saßnitz, geriet danach auf die schiefe Bahn und hat mit Mitte 20 einen Job als Cleanerin in einer großen Reinigungsfirma. Soweit so gut. Wären da nicht die Schatten der Vergangenheit, die sich plötzlich rasent schnell einholen. Judith erfährt im Laufe des Romans wer ihre Eltern wirklich waren, warum sie in dieses Heim kam und wie Spionage in der damaligen DDR zum Tragen kam. Eine runde Geschichte.

**Fazit:** Die Kapitel lassen sich gut lesen, sie sind kurz und meist zusammenhängend, man kann das Buch getrost auch mal aus der Hand legen ohne den Faden zu verlieren. Irritiert haben mich allerdings die zahlreichen Charaktere, Agenten, Familienangehörige, MfS-Mitarbeiter, Menschen von heute und damals. Gegen Ende hin wurden es einfach zu viele und auch wenn Zusammenhänge plötzlich klar werden, wirkt die Handlung dadurch verwirrend. Dieser Spionagethriller gehört zu den Büchern, die man am liebsten noch einmal lesen will um den gedanklichen Lücken auf die Sprünge zu kommen. Ich hatte nach der Leseprobe eigentlich erwartet, dass es sich um eine Missbrauchgeschichte in Kinderheimen handelt. Dieser Rahmen wurde jedoch etwas gesprengt. Im großen und Ganzen für die Aufmachung des Buches, den Schreibstil und die Sympathie zur Protagonistin 4 Punkte.