Erwartungen nicht ganz erfüllt

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anne2809 Avatar

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Leicht fällt es mir nicht, meine Meinung zu diesem Buch niederzuschreiben, denn ich bin etwas hin- und hergerissen.
Fakt ist für mich: Frau Herrmann kann schreiben.
Mit ihrem fesselnden Sprachstil gelingt es ihr jederzeit, mich als Leser in ihren Bann zu ziehen, und das, obwohl mich das Thema jetzt nicht so brennend interessiert.
Und darin liegt auch gleich mein Dilemma.
Nach der Leseprobe hatte ich einen spannenden Krimi erwartet.
Judith Kepler arbeitet als "Cleanerin". Kein angenehmer Job, denn sie muß die Wohnung von Verstorbenen wieder in einen bewohnbaren Zustand versetzen, so natürlich auch nach Morden. In dieser Ausgangssituation steckte viel Potential, und auch die Verknüpfung mit der Vergangenheit (Judith Kepler wuchs in einem DDR-Waisenhaus auf, wo es zu etwas mysteriösen Ereignissen kam) machte das Ganze für mich sehr reizvoll.
Stattdessen entwickelte sich das Buch aber zu einem reinen Spionageroman, die Krimihandlung trat doch sehr in den Hintergrund.
Fazit: Für Anhänger des Spionageromans sicher sehr zu empfehlen, für reine Krimileser eher nicht.