In einer kalten Nacht...

...wird ein kleines Mädchen in ein Heim der DDR gebracht. Das Mädchen ist anders, nicht der normale zu sozialisierende Nachwuchs. Doch wie kam sie in dieses Heim? Viele Jahre später ist das Mädchen erwachsen geworden, sie heißt Judith und sie kämpft dagegen an den Boden unter den Füßen zu verlieren. Sie ist eine Cleanerin, ein nicht gerade angenehmer Job, sie "entwest" Tatorte, mach Wohnungen wieder bewohnbar. Und an einem dieser Tatorte entdeckt sie etwas, das sie wieder zurückwirft in ihre eigene Vergangenheit und etliche Geheimdienste auf ihr Fährte bringt. Eine spannende Jagd durch politische Abgründe und rechtliche Grauzonen nimmt ihren Lauf. 

Judith ist ein interessanter Protagonist. Sie ist nicht perfekt und sie steht auch nicht mit beiden Beinen im Leben. Judith versucht jeden Tag aufs Neue ihr Leben richtig zu leben und sich selbst einen Sinn zu geben, man schließt sie und ihre Geschichte ins Herz. Man fiebert um Judith und hofft, dass sie heil aus der Sache rauskommt und dabei vielleicht ja doch noch zu ihrer Familie findet. 

Wenn man sich einmal eingelesen hat, kommt man auch mit den verschiedenen Handlungssträngen zurecht, diese können am Anfang nämlich noch etwas verwirrend sein. Dafür wird man aber mit einer hochspannenden Geschichte belohnt, die schrecklich real wirkt und den Leser schnell an die Seiten fesselt. Der Schreibstil ist angenehm und passt sich der Zeit und Atmosphäre immer einwandfrei an. 


Ein Politthriller, der mich bis zur letzten Seite gefesselt hat!