Lisbeth Salanders kleine Schwester?

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clara_fall Avatar

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Das Buch hat die DDR mit ihrem dunkelsten Kapitel - der Stasi und ihren hörigen Unterstützern - als Hintergrund und wenn man selbst einen Teil dieser Zeiten miterlebt hat, fühlt man sich sofort vom Thema dieses Buches angesprochen, zumal man sofort in die Geschehnisse eines DDR-Kinderheims einsteigt und meint, den steril-muffigen Geruch dieser standardisierten Kindereinrichtung noch einmal riechen zu können. Judiths Leidensweg ist bereits sehr lang, als sie durch viele verschlungene Pfade und der Hilfe damals beteiligter Leute weitere traumatische Erlebnisse machen muss. Das hat mich beim Lesen immer wieder an Stieg Larssons Hauptfiguren Lisbeth Salander und Mikael Blomqvist erinnert. Judith - die harte, kaum Gefühle zulassende Frau mit einer Kindheit unter staatlicher Obhut und anschließender Drogenkarriere; Quirin Kaiserley - gefestigte Person voller Männlichkeit auf der Jagd nach Klärung "offener Rechnungen", an der Seite einer Frau, die eigentlich seinen Schutz nicht braucht; ......sorry, aber die Ähnlichkeit zu Lisbeth und Mikael liegt auf der Hand. Das schmälert aber keinesfalls die Spannung in Frau Herrmanns Buch; ich konnte es kaum aus der Hand legen, all die Wendungen auf den letzten Seiten machen Freude beim Lesen und lassen zu keiner Zeit ein zähes Gefühl aufkommen (ein großer Unterschied zu Herrn Larrson ![](http://www.vorablesen.de/modules/fckeditor/fckeditor/editor/images/smiley/msn/wink_smile.gif)) und zusammen mit den Rückblenden in DDR-Geschehnisse machen das Buch auf diese Weise einzigartig.