mehr Stasi-Geschichte als Krimi

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hoonili Avatar

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Judith ist im Heim auufgewachsen und froh darüber, jetzt ein eigenes Leben zu haben. Der Weg dahin war schwer und inzwischen hat sie mit einem Job als Gebäudereinigerin Fuß gefaßt. Ihr Job ist es, die Wohnungen der Toten zu säubern, damit wieder neue Familien in die Wohnungen einziehen können. So reinigt sie auch die Wohnung von Christina Borg, welche ermordet wurde. Sie entsorgt auch private Dinge der Toten, die sich noch in der Wohnung befinden. So stößt sie auf ein paar Dinge, die sie an die Heimzeit erinnern. Zum  beispiel, wie Christina Borg ihr Toilettenpapier in einzelnen Stücken gestapelt hatte. Als ein Bote eine Eilsendung für Frau Borg abgeben will, nimmt Judith sie an und hat ihre eigene Heimakte in der Hand... sie macht sich auf die Suche nach des Rätsels Lösung und wird so nach und nach herausfinden, was damals wirklich passierte. In Wirklichkeit ist sie nämlich Christina, die die beiden zu Stasi-Zeiten ausgestauscht wurden.

Die Handlung ist teilweise sehr schwer zu verstehen, wenn man keine Stasi-Kenntnisse hat. Viel erklärt wird nicht und die Zusammenhänge sind sehr verstrickt. Ich habe das Buch in 2 Tagen gelesen und war froh, so an der Geschichte dran zu bleiben. Durch längere Unterbrechungen beim Lesen würde man nur schwer wieder hineinfinden.

Die Geschichte umfasst sehr viele Personen, zeigt in ausführlicher Form die Zustände zu Stasi-Zeiten und wie sie bis heute nachwirken. Als Kriminalroman würde ich es allerdings nicht bezeichnen, ich dachte, es geht hier mehr um den Job als Cleaner. Es war dennoch interessant, es zu lesen und zu erfahren, wie die Vergangenheit von Judith wirklich ablief.