Gemeinsames Leiden verbindet

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
büchersally Avatar

Von

Wenn sich zwei so gegensätzliche Frauen wie Konstanze und Jacqueline für mehrere Wochen in einer Rehaklinik das Zimmer teilen müssen, bleiben Reibereien nicht aus. Astrid Ruppert stellt die beiden Hauptfiguren von Beginn an überaus plastisch dar. Der perfekt organisierten Chirurgin Konstanze traut man wirklich keinen Fehler zu. Somit ist ihr Sturz von der Treppe schon eine Überraschung. Die relativiert sich aber, wenn man ihre Sorgen um die Organisation des Haushalts und Schulfeste teilt. Selbstverständlich kann ein nichtverfügbares Einzelzimmer in der Reha-Klinik nur ein Versehen sein.

Ganz anders, und zwar emotionaler, ist die Figur Jacqueline angelegt. Sie lernt der Leser in dem Moment der Trennung von ihrem On-Off-Freund Mike kennen. Gefühlsgeladen wirft sie ihm seine Sachen in den Hausflur, um sich dann sofort um ihre drei Kinder zu kümmern. Das häusliche Chaos springt förmlich zwischen den Zeilen entgegen. Niemals würde man zwischen ihr und der vorher beschriebenen Konstanze vermuten. Allein der Titel des Buches lässt anderes vermuten und weckt damit die Neugier auf den Rest der 320 Seiten.