Blondierte Glitzernudel versus wandelnde Perfektion

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timphilipp Avatar

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Was habe ich mich bei der Lektüre der Leseprobe königlich amüsiert: Stets vernünftige, disziplinierte und effiziente Karrierefrau ist dazu verdammt, mit einer plappernden Glitzernudel eine Reha zu machen. Das versprach viel humorvollen Zickenkrieg. Und auch der Buchtitel hat mich an die fantastische französische Filmkomödie „Ziemlich beste Freunde“ erinnert. Leider hat Astrid Ruppert meine an das Buch gestellten Erwartungen nicht erfüllen können. Die Geschichte mündete ganz banal in die Schilderung der privaten und beruflichen Lebenskrise, der sich Konstanze mit einem Mal ausgesetzt sieht. Mithilfe von Therapeuten, Mitpatienten, innerer Einkehr und natürlich Jacqueline, die für Konstanze eine „Farbtherapie“ ist, gelingt es Konstanze, das graue Loch in ihrem Leben zu beseitigen und ihre Weltansicht zu ändern. Das Happy End ist schon schnell allzu deutlich vorherzusehen. Konstanzes Wandlung geschieht dann auch noch in rasantem Tempo, nämlich in nicht mal drei Wochen Reha-Aufenthalt, was für mich die Geschichte etwas zu unrealistisch macht, zu Konstanzes Wesen allerdings gut passt. M.E. hebt sich das Buch inhaltlich nicht genügend von anderen Frauenromanen ab. Das gilt auch für das in hellrosa gehaltene, mit Schuhen bedruckte Cover.