Gelungenes Werk

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hasi84 Avatar

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Die Berlinale – immer wieder ein Highlight. Die High Society trifft sich. Und genau diese Eröffnungsfeier nimmt der Täter als Anlass, seinen Mord zu präsentieren. Vor laufender Kamera wird die Tochter des Bürgermeisters in einem Vorspannfilm brutal vergewaltigt und ermordet. Der Aufruhr ist groß und schnell werden Tom Babylon und Sita Johanns zu den Ermittlungen hinzugezogen. Als wenn das nicht genug wäre, erkennt Tom Babylon auf einem Überwachungsvideo ein Mädchen, das haargenau wie seine vor ca. 20 Jahren verschwundene Schwester aussieht.

Marc Raabe zeugt für Qualität. Das Buch ist ein dicker Wälzer, der sich sehr flüssig liest. Kurze Kapitel bauen Stimmungsbilder und Spannung auf. Verschiedene Erzählstränge mit Cliffhangern lassen einen das Buch nicht aus der Hand legen. Nicht nur Tom Babylon fühlt sich in die Vergangenheit zurück versetzt, als er plötzlich ein Mädchen sieht, das seiner verschwundenen Schwester zum Verwechseln ähnlich sieht. Auch Sita Johanns hat vieles in ihrer Vergangenheit erlebt, was durchaus mit den aktuellen Ereignissen einen Zusammenhang zu haben scheint. Rückblenden in die Vergangenheit deuten bereits von Anfang an darauf hin, dass die Spuren weit früher zu suchen sind. Fragen über Fragen werden aufgeworfen, die sich nach und nach aufklären. Es empfiehlt sich, den Vorgängerband „Schlüssel 17“ zu lesen, da es viele Zusammenhänge zwischen den Büchern gibt und einige Informationen vorausgesetzt werden. Ansonsten könnte es etwas schwierig werden, dem Handlungsverlauf in „Zimmer 19“ zu folgen. Insgesamt haben wir es hier mit einem sehr komplexen und schlüssigen Thriller zu tun, der gut aufgebaut ist und viele spannende Lesestunden bietet. Alles wird bis zum Schluss jedoch nicht geklärt, sodass genug Stoff für einen weiteren Roman bleibt. Man darf gespannt sein, wann der Autor sein nächstes Werk veröffentlichen wird. Auch dieses wird bestimmt eine Pflichtlektüre werden.