Realität oder Illusion ?

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rosenfreund Avatar

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Der Mord an der Tochter des Bürgermeisters wird als Snuffvideo bei der Eröffnungsveranstaltung der Berlinale gezeigt. Da sich der Film jedoch selbst zerstört, kann die Polizei nicht klären, ob es echt oder bearbeitet ist. Seltsamerweise bleiben der Bürgermeister selbst und andere einflussreiche Leute völlig verschlossen hinsichtlich dieser Angelegenheit. Tom Babylon vom LKA und die Psychologin Sita Johanns ermitteln unter Hochdruck, und Sita muss erkennen, dass ihre Vergangenheit mit dem Fall zu tun hat. Außerdem wird wieder an eine mögliche Verwobenheit mit Toms Schwester und deren Verschwinden deutlich.
Der Spannungsaufbau dieser abwechslungsreichen und vielschichtigen Handlung wird perfekt konstruiert und enthält sehr spannende Erzählmomente mit Rückblenden. Außerdem ist Marc Raabes Erzählstil flüssig und bildhaft, so dass das Lesevergnügen gewährleistet ist und das Kopfkino perfekt mitarbeitet.
Der Fall reicht weit in die DDR-Zeit zurück, wodurch das Mauern einflussreicher Betroffener zu erklären ist, denn sie laufen Gefahr, sich selbst zu belasten und ihre Machenschaften offenzulegen. Der Leser kann sich generell mit den Charakteren identifizieren, da sie authentisch und ausgereift sind.
Generell finden wir hier einen spannenden, sehr gut konstruierten Thriller, der auch ohne Kenntnis des Vorgängerwerks „ Schlüssel 17“ zu lesen ist. Nah dem sehr spannenden Anfang von „Zimmer 19“ folgt ein offenes Ende, welches schon den 3 Band erahnen lässt und Neugier erweckt, wie es wohl mit Toms verlorener Schwester weitergeht.
Sehr lesenswert!