Sita's Trauma

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„dann weißt du, dass es einen Gott gibt“…“Du hast mich gemacht. Und jetzt sieh, was euch erwartet.“
Mit diesen Worten endet der wohl verstörendste Eröffnungsfilm der diesjährigen Berlinale. Die grausame Wahrheit jedoch ist, das dieser Film, in der ein junges Mädchen erst vergewaltigt und dann ermordet wird, kein Produkt eines Filmemachers ist sondern ein Snuff-Porno und das Opfer ist die Tochter des Bürgermeisters. Tom Babylon vom LKA soll unter der Mitarbeit der Psychologin Sita Johanns die Ermittlung übernehmen. Beide stoßen jedoch zu Beginn der Ermittlungen auf eine Mauer des Schweigens. Der Vater des Opfers weigert sich nähere Auskünfte zu geben, Tom’s Vorgesetzte sind diesbezüglich auch keine Hilfe und Sita hat immer wieder Flashbacks in ihre Jugendzeit, sie spürt instinktiv, dass dieser Fall auch mit ihrem eigenen Leben in Verbindung steht.

Neben der Hauptstory verlaufen parallel zwei weitere Geschichten, die die Handlungen im Hauptteil wesentlich beeinflussen.
Die Psychologin Sita steht im Fokus einer dieser Parallelgeschichten. Sitas Jungendzeit wird intensiv beleuchtet, dabei steht ein ganz besonders traumatisches Ereignis im Vordergrund. Auch das Verschwinden von Toms kleiner Schwester greift der Autor im 2. Fall der beiden Ermittler wieder auf. Er setzt sogar eine Doppelgängerin als Zeugin ein, was Tom zwischenzeitlich enorm ablenkt. Trotz dieser Fülle an Erzählsträngen und dem stetigen Wechsel zwischen allen, gelingt es Marc Raabe außerordentlich gut einen temporeichen, spannungsgeladenen und fesselnden Thriller zu kreieren. Ich habe förmlich an den Seiten geklebt.
Eigentlich bin ich kein Fan von ewigen Wiederholungen traumatischer Ereignisse die der Protagonist durch unendlich viele Fortsetzungen schleift, da dies jedoch erst Band zwei einer Thrillerserie ist hoffe ich, dass der Autor spätestens im vierten Band die Wahrheit über den Verbleib von Toms Schwester aufklärt.
Zum Wahrheitsgehalt über die Motivation des Täters bzw. die Hintergründe die zu dieser Tat geführt haben, befürchte ich dass dies nicht nur der Fantasie des Autors entspringt, sondern dass es tatsächlich solche Machen- und Seilschaften gab.

Fazit: Spannungsgeladen und temporeich mit dem dazugehörigem Cliffhanger der neugierig auf Teil drei macht.