Spannung pur und Schicksale, die unter die Haut gehen

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jethro Avatar

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Auf der Eröffnungsveranstaltung der Berninale läuft zum Entsetzen der Zuschauer ein Snuff-Film. Opfer ist die Tochter der regierenden Bürgermeisters. Doch ist der Film echt?

Marc Raabe legt hier den zweiten Band um den LKA-Ermittler Tom Babylon und die Psychologin Sita Johanns vor. Zusammen mit dem Ermittlerteam aus dem ersten Band ermitteln Tom und Sita unter Hochdruck, was immer schwierig ist, denn eigene Geheimnisse der Vergangenheit und die Politik stehen dabei oft im Weg.

Auch wenn ich den ersten Teil noch (!) nicht gelesen habe, hatte ich nie das Gefühl, dass mir wichtige Informationen fehlen. Marc Raabe schafft es sehr geschickt, einiges aus dem ersten Teil anzudeuten, ohne zu viel zu verraten.

Überhaupt ist es beeindruckend, wie der Autor es schafft, die Geschichten der Ermittler mit den Geschichten der Täter zu verknüpfen. Auch wenn mittlerweile fast jeder Thriller mit Rückblenden arbeitet, so ist mir das bisher selten so gut gelungen begegnet wie bei "Zimmer 19". Alle (!) Charaktere bekommen eine unglaublich vielschichtige Persönlichkeit und lassen den Leser immer wieder mitfühlen.

Die Handlung selbst ist spannend, logisch und wartet immer wieder mit tollen Twists aus, so dass man bis zum Schluss im Dunkeln tappt. Ein (fieser) Cliffhanger lässt einen da schon verzweifeln, weil der dritte Teil noch zu lange auf sich warten lässt.

Eine ganz klare Leseempfehlung also für Marc Raabes Zimmer 19, vielleicht noch vorher Schlüssel 17 lesen (falls noch nicht geschehen). Ich werde das auf jeden Fall möglichst schnell nachholen.