Unterhaltsamer Krimi, nicht immer realitätsnah

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berolina Avatar

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Ich hatte den Vorgänger dieses Buches nicht gelesen, vielleicht fiel es mir deshalb anfangs schwer wirklich in das Geschehen einzutauchen. Die vielen Parallelstränge wirkten auf mich zunächst etwas verworren, aber natürlich überkreuzten die Storylines sich schlussendlich und gaben im Zusammenhang mehr Sinn. Leider büßte die Geschichte durch die vielen Zufälle dann einiges an Glaubhaftigkeit ein. Auch ein paar Schritte des Hauptcharakters blieben für mich nicht nachvollziehbar, wirkten nicht wie die Taten eines erwachsenen Mannes geschweige denn eines ausgebildeten Polizisten. Beispielsweise als die Ermittler in einem geheimen Keller auf einen Antagonisten treffen, entscheidet Tom Babylon, sich und seine Kollegen dort einzusperren. Zu diesem Zeitpunkt weiß er nicht, dass es einen zweiten Ausgang gibt, noch ist irgendjemand darüber im Bild, wo sich die Polizisten überhaupt befinden - es bestünde also keine Möglichkeit Hilfe anzufragen.
Unterm Schnitt empfand ich "Zimmer 19" dennoch als einen soliden Kriminalroman. Was mir aber wirklich imponiert hat, war das Ende, welches ich als einen sehr mutigen Schritt empfand.