Tolle Ansätze, aber die Umsetzung war nicht meins

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darcys_lesestuebchen Avatar

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Neues Land, neues Leben, neue Freunde. Felix ist eigentlich ein total schüchterner junger Mann, der Astrologie liebt und sich intensiv mit den Sternen beschäftigt, daher ist der Umzug und das Auslandsstudium an der University College Cork für ihn ein lebensverändernder Schritt. Aber er ist sofort vom Charme gefangen und findet sogar einen Job, bei dem er Owen kennenlernt, der mit Felix Leidenschaft nicht viel anfangen kann. Und so kommt es zu einer Wette, wo Owen verschiedene Sternzeichen daten soll, bei denen Felix ihm vorhersagt, wie sie laufen. Nur mit der Anziehung zwischen ihnen haben beide nicht gerechnet.

Meine Meinung:
"Starlight in our Dreams" von Andreas Dutter ist so ein Buch, wo ich mich unglaublich auf das Lesen und die Geschichte gefreut habe. Ich finde Astrologie und Sternzeichen unglaublich interessant und habe noch nichts vergleichbares gelesen, weshalb ich so darauf gespannt war. Aber leider ist es einfach nicht mein Buch.

Die Ansätze und die Ideen, die der Autor hier reinbrachte gefielen mir durchaus, aber ich bin einfach schon zu Beginn kaum in das Geschehen reingekommen und hatte Schwierigkeiten, Begeisterung oder Freude zu entwickeln. Slow-Burn Romanzen sind eigentlich genau meins, aber hier fand ich es zu langweilig und zu uninteressant. Die Geschichte trat viel auf der Stelle und entwickelte sich kaum weiter. Zwar gab es auch immer wieder Momente, die sehr emotional und wichtig für die Entwicklung der Charaktere waren, aber mich berührte es kaum, obwohl ich vor allem Felix doch in einigen Dingen sehr gut verstehen konnte. Allerdings möchte ich auch sagen, dass die dargestellten Momente und die Probleme, die er beschreibt für mich greifbar waren, da ich selber damit zu kämpfen habe.

Aber dennoch fand ich es überwiegend recht langweilig, weil die Handlung abseits ihrer Wette kaum interessant war und diese selber wurde für mich auch recht deplatziert in das Geschehen eingefügt. Sie kam viel zu spät vor und ich hätte es besser gefunden, wenn sie kurz nach Beginn der Geschichte wichtig geworden wäre, denn so hatte ich sie auch irgendwie schon wieder vergessen und fand sie auch nicht sonderlich spannend oder interessant. Schwierigkeiten hatte ich auch mit der Art und Weise, wie hier Chats geschrieben wurden. Oft war ich ein wenig verwirrt, weil es nicht klar war, wer was geschrieben hatte oder wer mit wem und das riss einen schon sehr aus dem Lesefluss.

Süß waren aber auf jeden Fall die Chats von Felix an seine verstorbene Oma, die mich sehr berührten und was ich selber auch schon getan habe, wenn mir Oma so sehr fehlte. Zudem fand ich sie mitunter lustig und sie lockerten alles ein wenig auf.

Mit den Charakteren bin ich nicht sonderlich warm geworden und trotz Gemeinsamkeiten konnte ich nicht viel mit den Hauptcharakteren Owen und Felix anfangen, die zwar vielschichtig dargestellt wurden, mich aber auch öfters irritierten. Owen war mir recht unsympathisch und auch, wenn mich seine Hintergrundgeschichte durchaus berührte, fand ich sein Verhalten meist nur daneben. Zwar gab es hierfür auch Gründe, aber er war sehr arrogant und von sich eingenommen. Bei Felix konnte ich zwar einiges verstehen, fand aber seine Wechsel nicht immer gut. Ich wusste nie so ganz genau, woran ich bei ihm war und ehrlich gesagt war er manchmal auch recht stur. Die Chemie zwischen ihnen war kaum spürbar und auch, wenn ich sie schon süß fand, fehlte mir einfach das Knistern und eben die Chemie.

Nur die Nebencharaktere konnten mich manchmal etwas begeistern. Ganz toll fand ich Felix Mitbewohnerin Cara, die eher ruhiger war und deren Hintergrundgeschichte mich sehr berührte. Und auch Nala und Quinn, die eine tolle Energie hatten, gefielen mir in ihrer quirligen Art.

Der Schreibstil war nur bedingt meins und ich bin nie so ganz warm damit geworden. Er ließ sich sehr flüssig lesen und berührte mich auch so manches Mal, aber leider konnte er mich einfach nicht gänzlich überzeugen. Es kamen einige Längen vor und der Autor schaffte es nicht, mich abseits der Wette für seine Geschichte neugierig werden zu lassen. Mich störte es auch sehr, wie oft Namen auf einer Seite auftauchten, weil es so auch ein wenig den Lesefluss stocken ließ.

Fazit:
Eine tolle Idee und es gab durchaus Ansätze und Momente, die mir gefielen, aber leider gefiel mir die Geschichte nicht so gut. Die Chemie zwischen dem Paar war kaum spürbar und oft trat das Geschehen auf der Stelle. Es gab ein paar Dinge, die mir beim Stil nicht zusagten und auch wichtige Kernelemente kamen zu spät vor. Bei den Charakteren sagten mir eigentlich nur Cara, Nala und Quinn zu, zu Owen und Felix fand ich trotz einiger Gemeinsamkeiten keinen Draht. Ich hatte wegen Quinn überlegt, noch Band 2 zu lesen, werde es aber wohl eher lassen, weil es mich dafür zu wenig von sich begeistern konnte.