Die Hoffnung stirbt zuletzt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
fraupfeffertopf Avatar

Von

"Hüte dich vor dem 13. Zeichen" lautet es auf dem Cover. Eine Erklärung zu dieser gefährlich klingenden Warnung wird direkt im Prolog geliefert - die Geschichte über Ochus: Ochus ist der längst vergessene Hüter des 13. Hauses, der allen Planeten Unordnung brachte, indem er ihr Vertrauen ineinander durch eine List zerstörte. Mit einer vernichtenden Warnung ließ er die 12 Häuser zurück und wurde seitdem nicht mehr gesichtet. Wir lernen die Protagonistin Rho kennen, eine 16jährige Schülerin, die dem Hause Krebs angehört, rückblickend ebenfalls ihre Familie, ihre Freunde und das Leben und Lernen an ihrer Schule. Durch ihre Gabe sieht sie ein schlechtes Omen in den Sternen, welches auf eine unaufhaltsame Vernichtung ihrer Heimat Krebs hindeutet. Was ist diese Bedrohung, die auf die Menschen zusteuert? Alles deutet auf den Bösewicht Ochus hin, der doch nur noch als ein Schreckgespenst in den Legenden für die Kinder überliefert wird...

Das wunderschöne Cover, die Leseprobe, die nachfolgenden spannenden Seiten - alles war stimmig und begann so stark. Bevor ich zu den Minuspunkten komme, die zu der Bewertung geführt haben, möchte ich zunächst die positiven Aspekte benennen.

Das Konzept ist super und innovativ und wäre eine wirkliche Bereicherung am Lesehorizont geworden. Die Autorin hat sich von Anfang an redlich Mühe gegeben eine ganz eigene Welt zu schaffen. Dies wird durch zahlreiche Informationen und Fachbegriffe unterstützt. Dennoch fühlte ich mich von der Informationsflut nicht erschlagen, sodass viel Platz für eigene Fantasien blieb. Das gesamte Grundgerüst der Geschichte ist sehr solide. Der Schreibstil der Autorin ist insgesamt sehr anschaulich und anregend und schafft an den richtigen Stellen Cliffhanger, die dazu führen, dass man das Buch nicht aus der Hand legen möchte. Mir gefiel die Beschreibung der Häuser und ihrer spezifischen Charakteristiken. Zudem sympathisierte ich mit den Haupt- und Nebencharakteren, die alle nicht fehlerfrei und vollkommen sind und deshalb realistisch wirkten.

Doch dann machte die Autorin einen meiner Meinung nach entscheidenden Fehler: Sie baute genau den Liebeswirrwarr auf, der üblicherweise in Jugendromanen vorzufinden ist. Warum?! Meine euphorische Stimmung sank sofort, ich dachte nur noch "oh nein" und klappte erst einmal das Buch zu. Diese Liebesgeschichte ist einfach unnötig und trägt nichts zur Geschichte bei. Tja, auch wenn die Welt kurz vor dem Untergang steht, kann man schon mal das Wesentliche aus den Augen verlieren, oder?
Das Klischee, dass Jugendliche, die noch "Grün hinter den Ohren" sind, auserkoren worden, die Welt zu retten, habe ich anfangs bewusst und optimistisch gestimmt ignoriert. Warum wird Rho dann aber in der Rolle als Oberhaupt des Hauses Krebs kein Gehör geschenkt? Warum wurde ihr dann erst dieses "Krönchen" aufgesetzt? Fragen, die wohl unbeantwortet in den Weiten der Galaxie verschwinden werden.

Diese wenigen Punkte haben zu meiner Bewertung von 3 Sternen geführt - leider.
Wer aber ein Mix aus Liebesgeschichte, Abenteuer und Fantasy mag, wird dieses Buch lieben.