Eine sehr komplexe Welt in einer anderen Galaxie

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gisel Avatar

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Die Sechzehnjährige Rhoma vom Planeten Krebs hat gerade ihre Ausbildung beendet. Sie verfügt über die besondere Fähigkeit, in den Sternen zu lesen. Dort sieht sie eine große Gefahr für ihre Galaxie voraus. Doch keiner ihrer Lehrer, überhaupt kein Erwachsener glaubt ihr, denn diese können die Gefahr selbst nicht sehen. So geschieht das Unvermeidliche: Eine bisher unbekannte Kraft beginnt einen Kampf gegen die Planeten der Galaxie Zodiac, so wie Rho es vorausgesehen hat. Diese wird umgehend zur Wächterin für den Planeten Krebs ernannt. Als sie erfährt, dass es einmal einen dreizehnten Planeten gegeben habe, reimt sie sich die Gefahr aus den alten Sagen der verschiedenen Planeten zusammen. Gemeinsam mit ihren Mitstreitern Mathias und Hysan macht Rho sich auf, die anderen Planeten zu warnen. Doch immer noch will ihr keiner glauben, bald gibt es überall in der Galaxie große Verwüstungen und viele Tote.
Es ist eine komplexe Welt, die die Autorin hier erstellt, mit einer Galaxie, deren zwölf Planeten nach den Sternzeichen benannt sind und deren Bewohner die Eigenschaften der jeweiligen Tierkreiszeichen tragen. Der Einstieg hierzu fiel mir nicht besonders schwer, auch wenn Sterndeutungen bisher etwas für mich war, das mich nur ganz am Rande interessiert hat. Wesentlich schwieriger fand ich die verschiedenen (von der Autorin selbst erfundenen) Begriffe für diese in vielerlei Hinsicht andersartige Welt als der unsrigen: Es dauerte, bis ich wusste, was Ephemeriden sein sollen, oder Akolythen, Wellen, ein Astralator… Bis zum Schluss war ich mir bei manchen Begriffen nicht sicher, was sie bedeuten sollen, hier wäre ein Glossar sinnvoll gewesen, wenn die Geschichte mit so vielen fremden Begriffen arbeitet. Vermutlich hat mir dies den Lesefluss so beeinträchtigt, dass ich ein bisschen den roten Faden verloren habe.
Das Buch besitzt eine ganze Menge Potential, das man hätte ausschöpfen können. Rho und ihre beiden Begleiter sind die Prototypen der Nachwuchsgeneration, die sich über das Alte hinwegsetzen und dabei zu Weltenretter werden. Dazu gibt die Autorin noch eine Prise Liebesgeschichte, als besondere Würze. Manchmal erschien mir dieser Handlungsstrang etwas arg übertrieben, dennoch ist es glaubhaft dargestellt. Nicht sehr logisch empfand ich die Reaktion anderer Bewohner der Galaxie, wenn Rho zwar umgehend zur Wächterin ernannt wird, aber dennoch ihre Warnungen als unwichtig oder gar eigennützig abgetan werden. Da wird doch etwas zu dick aufgetragen, finde ich…
Das Buch ist der Auftakt zu einer Trilogie, deren zweiter Teil bereits im nächsten Jahr erscheinen soll. So ganz überzeugt hat mich Rhos Geschichte nicht, vor allem weil ich mich mit dem Lesefluss manchmal eher schwer getan habe. Deshalb weiß ich noch nicht recht, ob ich ihr Schicksal weiterverfolgen werde. Vielleicht werde ich hineinlesen, und wenn ich nicht sofort in die Geschichte zurückfinde, werde ich das Buch schnell weglegen.