Düsterer Zorn und unglücklicher Schröder

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ritja Avatar

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Endlich wieder Zorn ud Schröder...ich war schon vom ersten Fall begeistert und freue mich nun auf den zweiten Fall.

Schön, dass der dicke Schröder etwas mehr in den Vordergrund gerückt ist und nun auch immer mehr ein Gegenpol zu Claudius Zorn wird. Herrlich komisch fand ich die Bemühungen von Zorn (etwas linkisch und spröde) um Schröder, nachdem es ihm im ersten Fall doch ziemlich schlimm erwischt hatte. Doch nun kann er endlich wieder raus aus dem Krankenhaus und will auch direkt wieder durchstarten. Und Zorn? Zorn wurde von Malina verlassen und grübelt darüber, während es in der Stadt unerträglich heiß ist. Selbst die Verbrecher haben keine große Lust etwas anzustellen...bei dieser Hitze. Oder doch? Denn es wird ein (fast) geköpfter Junge gefunden. Er war mit dem Rad unterwegs und übersah dabei einen schmalen scharfen Draht. Wer köpft einen Jugendlichen? War es Zufall oder geplant? Die Ermittlungen von Zorn und Schröder drehen sich um eine kleine Gruppe Jugendlicher (vier Jungen und ein Mädchen) und deren Umfeld. Doch die Ermittler bleiben planlos und ohne Ergebnisse…bis ein weiterer Mordversuch geschieht. Der Druck wächst und die Öffentlichkeit will ihre Fragen beantwortet bekommen. Zorn jedoch versucht sich zu drücken und muss sich doch dem Widerstand der Staatsanwältin Frieda Borck beugen und erlebt dabei die peinlichsten Minuten seines Lebens. Der Fall spitzt sich immer mehr zu, das Tempo nicht zu und es kommt zu weiteren Toten und Einblicken in den Kindesmissbrauch und dessen Folgen.

Stephan Ludwig hat sich für seinen zweiten Zorn-Fall keine leichte Kost ausgesucht. Angst, Hass, falsche Macht und Verluste ziehen sich durch das Leben der Jugendlichen und so langsam sickert es an die Oberfläche – das Grauen, welches sie erlebt haben. Ludwig versucht trotz allem immer wieder auch etwas Humor einfließen zu lassen, so dass der Leser ab und an eine kleine „Verschnaufpause“ bekommt. Insgesamt ist der zweite Band wieder sehr gut zu lesen, phasenweise sehr düster und beklemmend und doch freundet man sich immer mehr mit Zorn und Schröder an. Und am Ende ahnt man, dass es noch nicht vorbei sein kann, denn in Schröder schlummert etwas….ganz tief drin. Ich bin gespannt.