Ein Ermittlerduo, das man lieben muss

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malibu Avatar

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Was, wenn zwei Morde in einer Woche die Stadt erschüttern? Wenn man im Dunkeln tappt und keine Hinweise auf den Täter findet? Das kam sicher schon genug vor in den Ermittlungen der Polizei, so auch im Roman des Stephan Ludwig.

Die Hauptkommissare Zorn und Schröder schlagen sich mit einer Einbruchsserie auseinander. Die Schuldigen haben sie schnell gefunden, es war eine Clique mit 5 Jugendlichen. Doch dann passiert etwas schreckliches, einer der Jungs wird kaltblütig ermordet. Zorn und Schröder ermitteln weiter in dieser Sache. Dann wird ein weiterer Jugendlicher aus der Clique ermordet und die zwei erkennen, dass es hier einen Zusammenhang geben muss. Einer hat den Plan, alle der Jugendlichen umzubringen, dem ist sich Zorn sicher und Schröder auch. Doch dann verhält sich auch noch Schröder komisch, was Zorn auffällt...

Das erste Positive an dem Buch, was einem auffällt, ist das Cover. Es lädt einen direkt ein, in die Mordgeschichten und Ermittlungen der Hauptkommissare einzutauchen und in eine Welt voller Spannung zu versinken. Auch der Anfang wird einem leicht gemacht, man findet sich schnell hinein und gleitet nur durch das Buch. Die Spannung ist anfangs etwas niedrig, was dem Buch aber keinen Abbruch tut. Ziemlich schnell lernt man die zwei Hauptakteure Zorn und Schröder kennen. Zorn ist ein etwas launischer, eigensinniger Mensch, der gerne flucht und sich über alles und jeden mokiert. Die Arbeit schiebt er gern auf den dicken Schröder, der erst von einer Operation zurück ist und sich auch sogleich schon wieder an die Arbeit macht. Dieser nimmt alles hin, was sein Chef ihm vorlegt und steigt richtig in den Fall ein. Zusammen kommen die beiden richtig wie ein Dreamteam rüber, man merkt, dass sie sich verstehen - wenn auch auf etwas eigentümliche Art und Weise. Zorn ist wirklich nicht der hellste und sehr tolpatschig, aber auch er hat seine guten Seiten und richtig guten Einfälle. Schröder ist hier der Denker, er lenkt den Chef öfters auf die richtige Spur und zeigt ihm auf, welche Möglichkeiten es noch gibt.

So ganz ist mir jedoch nicht klar, wieso Schröder komisch sein soll, wie im Klappentext beschrieben. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich den ersten Teil nicht kenne und er dort anders war. Das ganze Buch über zanken sich die zwei wie eh und je, aber trotzdem sind sie ein Herz und eine Seele. Zusammen arbeiten sie am Fall, der Leser gleich mit - man kann nicht abwarten, bis wieder ein Puzzleteil aufgedeckt wird. Die Spannung bleibt zwar stetig und steigert sich erst gegen Ende, aber sie sinkt nicht, was einen guten Lesefluss ausmacht. Der Autor hat sich den Thriller gut ausgedacht, alles reiht sich aneinander und man kommt bis zum Schluss eigentlich nicht drauf, was hier genau Sache ist und wieso das alles passiert. Nach und nach erfährt man mehr Hintergründe, neben dem Schmunzeln über die beiden Kommissare, sowie Nebencharaktere und viele Situationen.

Das Buch hat eigentlich alles, was einen guten, rasanten Thriller ausmacht. Ich denke, es macht nichts, wenn man den ersten Teil nicht kennt. Es wird auf nichts vorheriges angespielt oder dass man die Handlung daraus kennen müsste, um hier mitzukommen. Das Ermittlerduo würde sich auch gut in einer Fernsehserie machen und hoffentlich auch in weiteren Bänden, die ich nun nicht mehr missen mag, die zwei chaotischenKommissare hat man nämlich schnell liebgewonnen!

Ein Buch, durch das man rasant liest, Puzzleteile aufdeckt und gleichzeitig mit Humor verbundene Szenen - was will man mehr? Nicht ganz für schwache Nerven, aber sehr empfehlenswert für die Thrillerfans unter uns!