Liebe, Tod und andere Widrigkeiten

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mia-w Avatar

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Nachdem ich Anfang des Jahres bereits den ersten Fall des Ermittlerduos Schröder/Zorn gelesen hatte, kam mir das zweite Buch um die beiden Kommissare aus Halle gerade recht. Nach Ende der Lektüre muss ich sogar feststellen, dass mir die beiden Männer, die ich in der ersten Ausgabe noch als unsympatisch, konstruiert und dem Lesefluss eher hinderlich eingestuft hatte, bei der erneuten Begegnung regelrecht ans Herz gewachsen sind. Was allerdings im zweiten Fall nicht mehr so gut geklappt hat wie im ersten, ist die Krimi-Handlung an sich. Hier muss ich diesmal inhaltliche Schwächen und vor allem Platitüden beklagen.

Grob gesagt, geht es um Folgendes: Mehrere Jugendliche werden ermordet, alle waren befreundet und wurden auf bestialische Weise umgebracht. Schnell scheint ein Verdächtiger gefunden, ebenso ein Motiv, am Ende ist es jedoch alles anders, als zunächst gedacht. Auf dem Weg zum - auch diesmal wieder furiosen - Finale überwinden die beiden Kommissaren trinkende Bibliothekare, eheverdrossene Renter, peinliche Kunststücke im Freibad und jede Menge negative Emotionen aus der Vergangenheit. Doch leider wirken viele Elemente der Story wie Versatzstücke aus einem Krimi-Ratgeber: Zu einer Prise frühkindlicher Traumatisierung mische hundert Gramm lolitahafte Verdächtige... Schade, denn im Endeffekt macht die Handlung noch ein oder zwei gekonnte Biegungen, der Weg dahin jedoch langweilt des öfteren.

Dafür überzeugen Schröder und Zorn diesmal deutlich mehr in ihrer Zusammenarbeit, die in der zweiten Runde ab und an schon ins Private hineinragt. Auch die Figur der Staatsanwältin und des eingeflogenen Experten geben gute Ansätze für weitere Fortsetzungen. Insgesamt habe ich auch dieses Buch gern gelesen und vergebe mit Vergnügen 4 Sterne.