Zorn II – Ein eigenwilliges Ermittlerduo in Aktion

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gisel Avatar

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Nach dem Mord an einem Jugendlichen stehen die Hauptkommissare Zorn und Schröder unter Ermittlungsdruck, umso mehr als aus derselben Clique kurz danach ein weiterer Jugendlicher ermordet wird.
Durch die Figuren seiner Hauptkommissare Zorn und Schröder hat Stephan Ludwig bereits im ersten Band zwei sehr schrullige und gegensätzliche Charaktere zusammengeschweißt, den widerwillig ermittelnden Chaoten Zorn und den akribischen und äußerst genauen Schröder. Hinzugefügt hat er die Staatsanwältin Frieda Borck, die von Zorns Arbeitsweise nicht sehr angetan ist. Bereits der erste Band lebte von der Spannung in der Zusammenarbeit dieser beiden Ermittler. Nun aber haben sich die Rollen etwas verändert, denn Schröder hat sich verändert, dann muss auch Zorn anders reagieren. Das tut dem Gespann sehr gut, und damit auch der Spannung dieses Buches. Dabei ist es von Vorteil, den Vorgänger dieses Buches zu kennen, um auch wirklich jede Veränderung der beiden Protagonisten zu erkennen.
Der Hintergrund des Täters, Missbrauch im Kindesalter, ist vom Autor gut aufgegriffen worden und sowohl überzeugend wie auch feinfühlig dargestellt. Der Leser spürt die Beklemmung von den ersten Seiten an, fühlt die Emotionen mit den handelnden Personen mit. Ludwig ist diesmal freundlicher zu seinen Hauptkommissaren, ich habe sie zunehmend als Menschen gesehen (und weniger als Karikaturen wie noch im ersten Band).
Ich mag die Schrulligkeit dieser beiden Ermittler, deshalb hat mir der erste Band auf Anhieb gefallen. Der vorliegende zweite Fall ist eine gelungene Fortsetzung, die mich sogar noch mehr angesprochen hat. Also warte ich gespannt auf den dritten Fall dieser beiden eigenwilligen Ermittler.