Ein gelungenes Thrillerdebüt

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biest Avatar

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Inhalt:

Frankie Sheehan ist eine der besten Detectives der Dubliner Gardaí und gerade erst wieder im Dienst. Ihr letzeter Fall hätte sie beinahe das Leben gekostet. Die physichen Wunden sind verheilt, die psychischen noch nicht. Aber ohne Arbeit hält es Frankie nicht aus. Ihr Chef gibt ihr grünes Licht, zurückzukehren. Doch es bleibt ein Risiko, das wissen sie beide. Wenn sie scheitert, ist sie draußen.
Die angesehene Wissenschaftlerin Eleanor Costello ist tot. Erhängt in ihrem Schlafzimmer.
Doch Sheehan glaubt nicht an Selbstmord. Jemand war bei Eleanor, als sie starb. Jemand, der sadistische Lust an brutalen Spielchen hat. Je länger Frankie ermittelt, desto mehr Risse bekommt das Bild der professionellen Wissenschaftlerin; dunkle Geheimnisse der Professorin kommen ans Licht. Spuren führen ins Darknet, sie stößt auf Sadomasochisten, die sich über ihre Todesfantasien austauschen. Und alle Hinweise führen zurück zu Eleanor. Immer weniger erscheint sie als das eigentliche Opfer. Doch sie wurde umgebracht. Wer ist ihr Mörder?
Schon bald wird eine zweite Leiche gefunden: eine junge Frau - zu Tode gefoltert. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, und für Frankie geht es erneut um Leben und Tod.

Meine Meinung:

Ein solides Thrillerdebüt hat Olivia Kiernan mit "Zu nah" geschaffen.
Frankie Sheehan gefällt mir besonders gut. Trotz ihrer Vergangenheit und der immer wiederkehrenden Bilder, der schrecklichen Tat, in ihrem Kopf, ist sie doch eine mutige Frau und Ermittlerin. Stück für Stück erfährt man als Leser, was damals passiert ist. Nebenbei laufen die aktuellen Ermittlungen.
Auch ihr Kollege Buz und sogar ihr Chef Clancy waren mir sympathisch. Mit etwas Witz versucht vor allem Buz seine Kollegin wieder zurück in ein relativ normales Leben zu holen.

Die Story an sich war gut durchdacht. Sie lässt Raum um selbst zu ermitteln. Sowas gefällt mir immer besonders gut. Immer wieder gibt es ein paar Hinweise, aber wenn man dann denkt, man hätte den Täter identifiziert, wird man schnell eines besseren belehrt.
So bleibt der Mörder bis kurz vor schluss eine gesichtslose Gestalt.

Dieser Thriller ist nichts für schwache Nerven. Die Verletzungen werden detailliert beschrieben. Ich persönlich mag das. Auch die Ermittlungen waren realistisch und ausführlich dargestellt und gut nachvollziehbar.

Mir gefällt das Cover. Wobei ich die Stahlnadel, die man eigentlich bei einer Lobotomie benutzt hier etwas irreführend finde.
Auch der Schreibstil war super flüssig und modern, man fliegt nur so durchs Buch.

Fazit:

Ein solides Thrillerdebüt. Ein bisschen Luft nach oben gibts sicher noch, aber für den Anfang echt gelungen. Wird sicher nicht mein letztes Buch dieser Autorin gewesen sein. Eine klar Leseempfehlung für Thrillerfans.