Entwicklungsfähig

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buchlieberin Avatar

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Eine Wissenschaftlerin wird erhängt aufgefunden. Selbstmord? Natürlich nicht, sonst gäbe es ja keinen Thriller. Es bleibt nicht bei der einen Leiche. Und wo ist ihr Mann abgeblieben. Und ihr Handy? Mit wem hatte sie Kontakt?
Die Ermittlungen werden von Frankie Sheehan geleitet. Sie hat sich gerade erst wieder von einer Messerattacke erholt. Neben der schwierigen Ermittlung muss sie auch noch als Zeugin bei einem Gerichtsverfahren aussagen und gegen ihr eigenes Trauma kämpfen. Zum Glück hat sie gute Kollegen und einen tollen Chef.
Das Setting (Dublin) und die Hauptdarstellerin Frankie gefielen mir sehr gut. Sie ist taff, zielstrebig, aber auch verletzlich. Dublin selbst kommt mir ein bisschen zu kurz. Etwas mehr Lokalkolorit hätte dem Buch gutgetan. In der Mitte hatte das Buch seine Längen, der Schluss war passend, doch die Erkenntnis von Sheehan geriet zu pathetisch.
Gut gefiel mir der langsame Aufbau der Vorgeschichte. Wie es wirklich zu dem Messerabgriff auf Frankie kam wurde erst recht spät wirklich erklärt, so wurde ein zweiter Spannungsbogen hochgehalten. Doch einige Details der Storyentwicklung empfand ich als sehr unwahrscheinlich.
Das Thema Sadomasochismus wurde nicht zu sehr mit Details ausgeschmückt, das gefiel mir ganz gut. Allerdings bekam ich den Eindruck, dass in Irland jeder dritte dieser Form der sexuellen Befriedigung anhängt.
Der Schreibstil von Kiernan gefiel mir gut. Doch den im Klappentext erwähnten irischen Einfluss konnte ich nicht erkennen. Bitte mehr davon, zum Beispiel die Schilderung des Brauchs rund um das Feuer in dem kleinen Ort fand ich sehr gelungen und gut in die Geschichte eingeflochten.
Doch ich denke, dass weiter Bücher der Autorin folgen werden und ich auch noch mal eines von ihr lesen würde, einfach um zu erfahren, wie es mit Frankie jetzt weitergeht.