Selbstmord oder Mord?

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marina_88 Avatar

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In ihrem Debüt-Thriller "Zu Nah" lässt Olivia Kiernan ihre Protagonistin Detective Sheehan in einem Fall ermitteln, in dem es um angebliche Selbstmorde, Morde, Todesfantasien und dem Darknet geht.
Körperlich und seelisch schwer verletzt von ihrem letzten Fall wird Sheehan endlich wieder für diensttauglich befunden. Ihr neuer Fall beginnt mit einem augenscheinlichen Selbstmord einer angesehenen Wissenschaftlerin. Doch schon bald tauchen Spuren auf, die an einem Selbstmord zweifeln lassen. Sheehan und ihr Team bekommen es mit noch mehr Toten und unterschiedlichen Verdächtigen zu tun. Die Lösung des Falls kommt sehr abprupt und unerwartet.

Die Covergestaltung des Buches finde ich sehr gelungen und ansprechend.
Der Schreibstil von Olivia Kiernan finde ich gewöhnungsbedürftig, leicht abgehackt, sodass kein schöner Lesefluss entsteht, bzw. man dazu verleitet wird, immer schneller zu lesen.
Die Charaktere des Buches, besonders die Hauptprotagonistin Sheehan, kommen sehr steril und unnahbar rüber. Ich weiß nicht, ob dies so von der Autorin gewollt ist, jedoch ist es mir sehr schwer gefallen, eine "Beziehung" zu Sheehan aufzubauen. Trotz eines ganzen Buches weiß man kaum etwas Privates über sie. Schön wäre es, wenn die Autorin in ihren nächsten Büchern mit Detective Sheehan mehr davon einfließen lassen würde, damit sich die Leser besser mit ihr identifizieren können.

Basierend auf der Story hat mir das Buch gut gefallen, die Geschichte wäre allerdings noch ausbaufähig. Viele Elemente werden nur kurz angerissen und zu oberflächlich behandelt.

Mein Fazit:
Ein schöner Thriller zum Lesen, wenn er auch nicht zu meinen Favouriten gehört. Ich würde trotzdem den nächsten Thriller von der Autorin lesen und bin gespannt, ob sich die Charaktere und Story entwickeln werden.