Spannender irischer Thriller

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lealein1906 Avatar

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„Zu nah“ hat mir trotz Startschwierigkeiten und einer etwas eigenen Hauptperson gut gefallen.
Es geht um Frankie, die als Ermittlerin gerade erst wieder in ihren Dienst zurückgekehrt, weil sie bei ihrem letzten Fall angegriffen und schwer verletzt wurde. In ihrem aktuellen Fall wird eine Professorin tot aufgefunden und schließlich auch ein junges Mädchen. Wo besteht der Zusammenhang zwischen den beiden Morden? Zudem geht es Frankie physisch und psychisch nicht so gut und der Prozess vom letzten Fall steht bevor, was sie zusätzlich belastet.
Nach dem spannenden Prolog fiel es mir etwas schwer in das Buch hineinzufinden, was vielleicht daran liegt, dass ich mich nicht so ganz mit der Hauptperson identifizieren konnte. Sie ist ein eher schwieriger Charakter, aber trotzdem ist es interessant von ihr zu lesen. So habe ich mich dann immer besser in das Buch hineinfinden können. Auch an die Ich-Perspektive, die mir jedoch im Laufe des Buches immer besser gefallen hat, musste ich mich erst gewöhnen (tatsächlich hat sie auch im Bezug aufs Ende eine große Schwäche, die ich aber hier nicht verraten kann ohne zu viel über den Mörder zusagen). Am Schreibstil hatte ich nichts auszusetzen, er passt zu einem Thriller.
Der Fall ist wirklich spannend. Bis zur letzten Sekunde weiß man noch nicht wer der Mörder ist. Sehr gut gefallen hat mir, dass viele interessante Nebendetails beschrieben werden. Zum Beispiel wird das DarkNet mit einbezogen und wir lernen auch etwas über Biologie und ein gewisses Farbpigment.
Auch wenn das Motiv in meinen Augen schlüssig war, bleiben leider am Ende doch einige Fragen offen. Ich glaube dem Buch hätten ein paar Seiten mehr mit weiteren Erklärungen geholfen, den Leser wirklich mit allen Informationen gehen zu lassen.