Eine süße Herausforderung: Einblick in Familienbande und Glaubensfragen

Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
stmoonlight Avatar

Von

Beim ersten Blick auf das außergewöhnlich gestaltete Cover von "Zuckerbrot" fühlte ich mich sofort angezogen. Die künstlerische Darstellung ließ erkennen, dass es sich um einen Roman handelt, der die Perspektive einer Person of Color (PoC) einfängt, was mein Interesse weckte. Die visuelle Aufmachung versprach eine Geschichte, die sowohl in ihrer Thematik als auch in ihrer Darstellung aus dem Rahmen fällt.

Die Begegnung mit der Sprache des Buches und insbesondere mit der Figur der Großmutter stellte mich vor eine doppelte Herausforderung: emotional, weil die Beziehungen und Konflikte tiefgründig sind, und in Bezug auf den Lesefluss, da die Dynamik zwischen den Generationen komplex und mitunter sperrig ist. Die Vergangenheit, die diese familiären Spannungen speist, zog mich jedoch in ihren Bann und machte mich neugierig auf die Hintergründe dieser zerklüfteten Beziehungen.

Die Gestaltung des Covers war für mich ein echter Hingucker, der meine Neugierde weckte und mich dazu verleitete, das Buch aufzuschlagen. Doch trotz der ansprechenden Optik konnte die Leseprobe mich nicht gänzlich fesseln. Die Geschichte verlor schnell an Zugkraft für mich, und ich fand mich in einem Zustand der Unlust wieder, weiterzulesen.

Die Undurchsichtigkeit des Titels spiegelte sich in der Handlung wider, die auf den ersten Seiten eine friedliche Normalität zeigte, die jedoch durch das Erscheinen der Großmutter abrupt unterbrochen wurde. Ihre streng religiösen Überzeugungen brachten eine strenge Ordnung in das bisherige Leben, einschließlich Vorschriften wie dem Verbot, die Haare zu schneiden. Die Zuckerstreusel der Mutter als Trostpflaster bei unliebsamen Speisen wurden zum Symbol des kleinen Aufbegehrens gegen die Großmutter, deren Starrheit Konflikte schürte. Diese Familiendynamik faszinierte zwar auf einer Ebene, doch das Leid von Mutter und Tochter unter der strengen Hand der Großmutter erschwerte eine positive Aufnahme der Geschichte.

Meine anfängliche Begeisterung wich schnell einer Verwirrung über die Figurenkonstellation und die Sprachbarriere innerhalb der Erzählung, die es mir schwer machte, die Beziehungen und Handlungsstränge zu entwirren. Dieses Gefühl der Desorientierung ließ mich frühzeitig das Interesse verlieren.

Schon nach den ersten Seiten der Leseprobe fühlte ich mich durch die zahlreichen thematischen Sprünge überfordert. Die abrupten Wechsel zwischen alltäglichen Szenen wie Hausaufgaben und unvermittelt eingestreuten Elementen wie Lotteriezahlen oder Bezügen zu japanischen Soldaten überlasteten mich, sodass ich nicht über den Anfang hinauskam.

Insgesamt bot "Zuckerbrot" einen Einblick in eine komplexe Familiengeschichte, die durch Glaubensfragen und Generationenkonflikte geprägt ist. Trotz des vielversprechenden Beginns fand ich es schwierig, mich in die Erzählung einzufinden und das Buch fesselnd zu finden.