Das Leben einer Sikh Familie in Singapur

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elfenfeeprinzessin Avatar

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"Zuckerbrot" ist bereits mein drittes Buch von Balli Kaur Jaswal. In jedem ihrer vorherigen Bücher hat sie wichtige Themen des Lebens von Figuren mit multikulturellem Hintergrund angesprochen. Ihre Wurzeln haben sie alle im asiatischen Raum, so wie die Autorin selbst. Vermutlich gelingt es ihr deswegen immer wieder so hervorragend, diese Geschichten so authentisch und mitfühlend zu erzählen.

In "Zuckerbrot" geht es um die zehn Jahre alte Pin. Sie lebt in den 1990er-Jahren in Singapur und hat es dort als Punjabi nicht leicht - oft wird sie rassistisch angegangen. Ihr Rückzugsort ist ihre Familie. Doch dann zieht die Großmutter mütterlicherseits in die kleine Wohnung. Die vorher schon verschlossenen Mutter zieht sich noch mehr zurück, die Großmutter ist herrisch und behauptet, Pins Mutter hätte mit einer Tat in der Vergangenheit die Familie zerstört. Jahrelang gut behütete Geheimnisse drohen ans Licht zu kommen.

Der Schreibstil ist distanziert und beobachtend. Auch in diesem Buch spricht die Autorin wieder ernste Themen wie Rassismus, Sexismus und Frauenunterdrückung an. Alleine dafür schon eine Leseempfehlung!

Erzählt wird in zwei Erzählsträngen: Einmal aus Sicht von Pin in den 90ern, dann aus Sicht ihrer Mutter aus den 60ern. Die verschiedenen Zeitebenen, sowie die gesamte Beschreibung des familiären Umfeldes in Bezug auf Religion, Kultur und der damit verbundenen Familienhistorie, waren so interessant, dass ich das Lesen sehr genossen habe.

Und nicht zuletzt ist das Buch vom Krömer Verlag auch wunderbar und passend gestaltet worden.

Meine Erwartungen wurden erfüllt!