Kulturelle Emanzipation

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sapere_aude Avatar

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Die 10-jährige Pin lebt mit ihrer Mutter und neuerdings auch mit ihrer Großmutter in einer kleinen Wohnung in Singapur. Sie gehören zur ethnischen Gruppe der Punjabi und steht nicht zuletzt deswegen am Rand der Gesellschaft. Pin spürt diese besondere Stellung, ihre Großmutter erinnert sie zudem regelmäßig daran, dass sie eine andere Herkunft hat. Aus dieser Identifikation ergeben sich Fragen, die auch Pin bereits spürt und auf ihre Weise reflektiert: Was ist erlaubt zwischen der eigenen Tradition und den Möglichkeiten einer modernen Millionenmetropole? An welche Regeln muss man sich halten, wenn schon Mutter und Großmutter nicht einig sind? Und kann man in einer Wohnung, in der Gott auf einen herabschaut, überhaupt frei atmen?
In einem für deutsche Leser*innen eher unbekannten kulturellen Setting entfaltet sich hier eine Geschichte um Fragen, die sich Kinder und Jugendliche (und erwachsene Kinder) trotz aller kulturellen Unterschiede rund um die Welt stellen: Wie wird man älter und bleibt doch man selbst? Was bedeuten die eigenen Wurzeln? Und wie weit muss man in der eigenen Familiengeschichte graben, um vielleicht Antworten zu finden? Auch Themen wie Rassissmus und Emanzipation finden ihren Platz.
"Zuckerbrot" gelingen besondere Perspektiven und eine eigene Sprache, die auch daher rührt, dass die Geschichte aus der Sicht einer 10-Jährigen geschildert wird.