Nicht zündend …

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
herbstrose Avatar

Von

Lucie lebt noch nicht lange in Schleswig und hat dort kaum Freunde. Da trifft es sie umso mehr, als ihre einzige Freundin Fenja aus Liebeskummer von einer Brücke in den Tod springt. Bei der Beerdigung lernt sie Malte und Ragnar kennen, ehemalige Schulfreunde Fenjas. Es gelingt Lucie die beiden Männer davon zu überzeugen, dass Fenjas Tod kein Selbstmord, sondern Mord war. Gemeinsam wollen sie nach einem Täter suchen, doch dann kommen ihnen einige Bombendrohungen dazwischen. Jetzt suchen sie außer einem vermeintlichen Mörder auch noch einen Bombenleger …

Eine reichlich verworrene und zusammen konstruierte Geschichte, die die Autorin Gea Nicolaisen hier geschrieben hat. Obwohl einige Passagen recht dramatisch waren, konnte „Zündstoff“ bei mir nicht zünden. Zu lange Abschnitte, in denen außer albernem hin und her Geplänkel Lucies zwischen Malte und Ragnar nichts geschieht, dazwischen ausführliche Beschreibungen von Straßen und Erklärungen der Gebäude in Schleswig, die eher an einen Stadtführer als an einen Krimi erinnerten, und nur ab und zu eine kurze Stippvisite der Polizei, das ist meiner Meinung nach zu wenig Spannung für einen Krimi.

Der Schreibstil an sich ist recht flüssig und leicht zu lesen, abgesehen von einigen wenig geläufigen Wörtern, die im Gespräch seltsam anmuteten. Die Charaktere der drei Protagonisten jedoch sind so sprunghaft und widersprüchlich, dass es kaum gelingt sich mit ihren Handlungsweisen zu identifizieren oder sich gar in sie hinein zu versetzen. Lucies oberflächliches Getue zwischen Malte und Ragnar und ihre ständigen gegenseitigen Verdächtigungen wären ja noch annehmbar, wenn in den Dialogen wenigstens ab und zu etwas Humor durchblitzen würde. So aber ist es, trotz guter Ansätze und mehr oder weniger überraschendem Ende, doch nur Durchschnitt.
***