Zündstoff

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rebekkat Avatar

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Mich hat Zündstoff sehr überrascht, versteht Gea Nicolaisen es doch gut, mich auf falsche Färten zu locken und mir schließlich ein überraschendes Ende zu präsentieren.

Das Cover: Nett, aber nicht so aussagekräftig. Anhand des Covers würde ich jetzt nicht auf einen Krimi schließen, zumal der Titel ja auch neutral gehalten wurde.

Schreibstil: Großartig, hier lebt die Landschaft, ich konnte mir Schleswig sehr gut vorstellen und denke, dass die Autorin ihren Norden liebt und lebt. Ich hatte gleich ein Bild der Protagonisten vor mir, und da die gesamte Geschichte eben nicht abgehoben oder unrealistisch ist, war das Buch für mich schnell zu lesen.

Die Geschichte spielt in Schlei, einer kleinen Stadt in Schleswig. Lucie ist dorthin gezogen, weil sie einen tollen Job als Architektin bekommen hat. Sie ist zwar die Großstadt gewohnt, findet ihr neues Leben aber auch schön. Beim Gitarrenunterricht trifft sie auf die gleichaltrige Fenja, die beiden verstehen sich sehr gut, sind einander sympatisch, und daher ist Lucie entsetzt, als sich Fenja, wohl aus Liebeskummer, umgebracht haben soll. Fenja hinterlässt ihr ein Tagebuch, welches sie Fenjas Schwarm Rangar Calliesen übergeben soll. Rangar ist der Sohn ihres Chefes Rainer Calliesen, einem großen Bauunternehmer. Bei der Beerdigung trift Lucie auf Malte. Malte ist ein Schulfreund von Finja und war in sie verliebt, nur wollte Finja wieder mit Rangar zusammen kommen. Zwischen den beiden Männern ist besteht Feindschaft, gerade Malte und Rangar geben sich abwechselnd die Schuld an Finjas Ableben. Lucie hingegen finde beide sympatisch und steht oft zwischen den Seiten.
Schnell stellen sich Lucie, Rangar und Malte die Frage, ob Finja sich wirklich selbst von der Brücke gestürzt hat, oder ob sie geschubst wurde.
Als dann auch noch Bobendrohungen die Stadt in Atem halten, Rainer Calliesen erschossen wird und sich Lucie selber in größte Gefahr begibt, nimmt das Buch noch eine spannende Wendung.

Gut durchdachter, solider Krimi des Nordens mit perfekt im Kopf hängen bleibenden Landschaftsbildern. Einige nur im Norden von Deutschland verwendeten Fachbegriffe und eine sympathische Hauptfigur, die sich selbst nicht traut und sich damit selber im Wege steht, machen diesen Krimi nicht besonders, aber anders und lesenswert.