Anders als alles bisher Gelesene

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„Zugvögel“ von Charlotte McConaghy zeichnet sich sowohl durch seine einzigartige Protagonistin als auch durch sein besonders Setting aus. Franny hat Wanderfüße und so verschlägt es die junge Frau auf den Spuren der Küstenseeschwalben in die Arktis, wo sie den Vögeln auf einem der letzten Fischerboote auf ihrer langen Reise in die Antarktis folgen will. Die Geschichte thematisiert dabei offen und erschreckend wie eine großflächiges Artensterben aussehen könnte und was dies für Auswirkungen auf die Menschen haben wird.

Der Schreibstil ist filigran, ausgereift und literarisch äußerst ansprechend. Ein wahrer Lesegenuss, welcher nachdenklich macht. Mit jedem Satz spürt man Franny`s Getriebenheit und erfährt durch Zeitsprünge nach und nach ihre ganze Geschichte. Es gab immer wieder überraschende Wendungen und Enthüllungen, mit welchen ich nicht gerechnet hätte. Jeder einzelne Charakter ist hier ausgereift und stimmig. Das Buch hat mich auf eine ganz besondere Art berührt. Eine fast schon dystopisch anmutende Welt, verbunden mit einer literarisch so gut ausgearbeiteten Geschichte habe ich bisher noch nie gelesen und bin einfach nur begeistert. Bisher definitiv mein Buchhighlight im Jahr 2020!