Auf dem Meer

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gärtnerin Avatar

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Mit "Zugvögel" hat die Autorin Charlotte McConaghy ihren Debütroman geschrieben, den ich so schnell nicht aus dem Kopf bekommen werde.
Die Geschichte spielt in der Zukunft, ist dystopisch, aber so dicht dran an unserem Leben, dass man es oftmals als ziemlich echt empindet.
Franny will den Küstenseeschwalben auf ihrem weiten Weg in die Antarktis folgen und überzeugt den Kapitän eines Fischkutters, der Saghani, sie mit an Bord zu nehmen.
In verschiedenen Rückblenden wird dann von ihren irischen und australischen Wurzeln und der Suche nach Heimat und Familie erzählt und auch wie sie heiratete, einen Mann, den sie noch gar nicht kennt. Von ihrer großen Liebe zum Meer wird berichtet und auch von ihren "Wanderfüßen", einem Drang, dem sie sich nicht entziehen kann.
Beim lesen bekommt man eine Ahnung von schlimmen Geschehnissen in ihrer Vergangenheit, auf die die Geschichte genauso zusteuert wie in der Gegenwart auf eine Katastrophe auf dem Schiff. Alle Fäden werden am Ende des Buches zusammengeführt und alle Fragen geklärt.
Besonders gut hat mir hier gefallen mit welchen poetischen, ruhigen Worten die Autorin hier ganz eindrückliche Bilder zu zeichnen vermag, von einem Krähenschwarm, der einem Mädchen folgt, von einem Menschen am Grunde eines Fjords sitzend, von einem gruselig leeren und ruhigem Himmel ohne Vögel, von einem Planeten Erde ohne Wildtiere. Es sind Bilder, die noch lange in mir nachwirken, ein Buch, dass mich tief berührt hat und dass einen die Natur noch mehr lieben und ehren lässt.
"Man kann die Wirkung eines Lebens an dem messen, was es gibt und was es hinterlässt, aber man kann sie auch an dem messen, was es der Welt wegnimmt."