Der letzte Flügelschlag

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riedenadine Avatar

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Frannys Faszination gilt den Vögeln. Doch Jahr für Jahr verschwinden mehr von ihnen, überleben weniger dieser Tiere ihre Reise über die Ozeane unserer Welt. Der Mensch richtet großen Schaden an, dessen ist sich Franny bewusst, mehr und auf einer persönlicheren Ebene, als man es als Leser(in) zunächst ahnen könnte.
Von ihrer unbändigen Sehnsucht nach dem Meer und ihren - wie sie es selbst nennt - Wanderfüßen getrieben, begibt sie sich auf ein waghalsiges Abenteuer, dessen eigentliche Intention sich erst am Ende des Buchs erschließt. Sie stattet drei Küstenseeschwalben mit Peilsendern aus und macht sich zusammen mit der Crew eines Fischerbootes auf Richtung Antarktis, um ihnen zu folgen.

Bei diesem Buch handelt es sich um das Debüt der australischen Autorin Charlotte McConaghy. Ich wage zu behaupten, dass ein Roman in dieser gefühlvollen Intensität auch nur bei einem Erstlingswerk gelingt, gleichzeitig empfand ich manche Textstellen als etwas zu dick aufgetragen. Es war - ähnlich wie Frannys Reise mit dem Fischerboot - ein ständiges Auf und Ab, doch letztlich hat mich das Buch von der ersten bis zur letzten Seite getragen und berührt, was auch an der schönen, teils poetisch anmutenden Sprache gelegen hat. Es ist eine Geschichte, die weit mehr erzählt als sie vorzugeben scheint.

Für mich eine eindeutige Leseempfehlung für alle, die sich auf eine emotionale, düstere und absolut lohnenswerte Reise über die Weiten des Meeres und in die Enge eines menschlichen Daseins zu begeben trauen - immer auf der Suche nach Erlösung.