Die Letzten ihrer Art

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griseldis2000 Avatar

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In einer Rezension habe ich gelesen, dies sei ein Roman, der einfach alles habe. Dem kann ich zustimmen. Es geht um Umweltzerstörung, Artensterben, eine Liebesgeschichte, Beziehungsunfähigkeit, haufenweise skurrile Gestalten, Mord, Selbstmord und mittendrin um eine Frau mit „Wanderfüssen“. Eine, die nicht bleiben kann, zu stark ist sie traumatisiert, durch ihre Familiengeschichte. Als Leserin bekomme ich die Details in kleinen Häppchen, was ohne Zweifel die Spannung steigert, mitunter aber doch sehr konstruiert wirkt.
Ich kann mich schwer entscheiden, ob ich dieses Buch mag, oder ob es mir doch eher auf die Nerven geht.
Es ist so vollgepackt mit Dramen.
Trotzdem toll geschrieben, die Themen sind zeitgemäß, der ausgeprägte Hang zur Selbstzerstörung und die Sehnsucht der Protagonistin Franny nehmen mich auf jeden Fall emotional mit. Und doch konnte ich mich nicht voll darauf einlassen.
Außerdem hat mich irritiert, dass es ein Zukunftsroman sein soll, in dem beispielsweise fast alle wilden Tiere ausgestorben sind, ansonsten aber so rein gar nichts anders sein soll, als jetzt.
Sollte dies ein Plädoyer gegen Klimakatastrophe und Artensterben sein, fehlt mir hier ein Hauch von Perspektive. Auch das Ende hat mich gar nicht abgeholt. Fazit : ein lesenswerter, psychologisch verdichteter Stoff, mit kleinen Schwächen.