Schrille Regionalkrimi-Satire

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Im Regionalkrimi "Zurück nach Übertreibling" (dtv) von Gloria Gray geht es um Vikki Victorias eigene Ermittlungen in einem Entführungsfall.

Das Cover hat mir auf den ersten Blick gar nicht zugesagt. Auf den zweiten Blick finden sich aber viele Details, die alle bayerischen Klischees bedienen, sodass es doch ganz gut passt. Auf dem Cover gibt es also schon Mal viel zu entdecken.

Der Toni ist aus dem Gefängnis ausgebrochen und will sich an Vikki rächen, da er sie für den Tod an seiner Frau verantwortlich macht. Vikki sucht zunächst das Weite und wird in einen Entführungsfall verwickelt. Da sie der Polizei nicht allzu viel zutraut, nimmt sie kurzerhand die Ermittlungen selbst in die Hand.

Zunächst war der Schreibstil frisch, schräg, lässig, humorvoll und Mal was Neues. Als würde man es von jemandem erzählt bekommen, der ohne Punkt und Komma redet und gerne Mal abschweift; gleichzeitig aber einen Gag nach dem anderen abfeuert.

Jedoch war ab etwa der Hälfte des Buches die Luft ein wenig raus. Es hat sich etwas gezogen, die Handlung war recht vorhersehbar, wenig originell, Spannung kam leider nicht auf.

Der Fokus liegt hier jedenfalls nicht auf einem Krimi, sondern es handelt sich eher um Satire. Alle möglichen Gruppen bekommen ihr Fett weg, jedes Klischee wird bedient, auf politische Korrektheit wird definitiv nicht geachtet.

Es handelt sich hier um ein Buch für zwischendurch ohne große Ansprüche, das auch zum Schmunzeln einlädt und sich nicht allzu ernst nimmt.