Skandal in der Provinz

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elefantracer Avatar

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Vikki, extravagante Diva der Selbstinszenierung, ist auf der Flucht. An ihrer Seite, Gelegenheitslover Wolf, seines Zeichens Antiquitätenhändler und Motorradcluberer. Grund ihrer Flucht: Schul-Bully Toni, ein alter Bekannter. Der ebenfalls auf der Flucht ist. Aus dem Gefängnis. Nein, wir sind nicht in Hollywood, sondern in der bayrischen Provinz. Also dann. Am Anfang noch nicht. Da sind wir in München. Metropole und so. Aber vorher noch kurz die Instagramstory nach Plan mit Nachbarsinfluencerteenie Kathi erledigen. So viel Zeit muss sein. Und kurz beim Achmet vorbei, der hat vielleicht ein paar Tipps. Kennt den Toni ja auch. Ah...war vielleicht doch keine so gute Idee. Wer weiß, ob auf der A92 sonst gleich Stau ist.

"Zurück nach Übertreibling" ist getreu dem Namen absolut nichts, ich wiederhole: nichts, für Freunde von seriöser Breitenliteratur. Die Autorin zieht eigene Grenzen, überschreitet diese und setzt sie neu.

Auch wenn auf dem Cover plakativ "Krimi" prangt, würde mir eher schwer fallen das noch als Cosy Crime einzuordnen.

Das Buch funktioniert folgendermaßen: von 0 auf 100 in 0 Sekunden. Wer einmal blinzelt, hat schon verloren.

Vikki Victorias erster Zwischenfall ist wortgewaltig, selbstironisch, gesellschaftskritisch und unterhaltsam.

Neben den bunten Hauptcharakteren finden sich im Buch zahlreiche Begleitcharaktere, die ihrerseits Klischees bedienen, Freiheiten nehmen oder die Hände über dem Kopf zusammenschlagen lassen.

Die Geschichte hat humorvolle, traurige, alberne und egozentrische Seiten. Alles zu seiner Zeit.

Inklusive intensivem Product Placement!

Für Leser, deren Besenstiel glücklicherweise im Schrank verräumt ist, die Fünfe auch mal gerade sein lassen und deren Gehirn auch hin und wieder den ein oder anderen Salto verträgt.