Too much....

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aitutaki Avatar

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Das Buchcover fand ich ein echter Eyecatcher und total witzig. Passend zur Geschichte, originell und kreativ. Wirklich gut gewählt für meinen Geschmack.

Vikki, in ihrer Jugend ein Mann aus einem kleinen Provinzkaff namens Uebertreibling im bayerischen Wald stammend, lebt nun in München und ist eine Diva, wie man sie sich vorstellt. Natürlich ist sie absoluter Mittelpunkt des Buches und die Ich-Erzählerin mit all ihren gedanklichen Seitensprüngen. Toni, eine ehemaliger Schulkollege und Erzfeind von Vikki, ist überraschend aus dem Knast ausgebrochen und schwört auf Rache. Er ist nämlich der Meinung, dass es Vikki‘s Verschulden ist, dass er überhaupt erst dort gelandet ist. Zeit für Vikki das Weite zu suchen. Als sicherer Hafen bietet sich ihre alte Heimat Uebertreibling an. Dorthin flieht sie mit ihrem Freund Wolf und dessen Bikergang. Vikki läuft zu Hochform auf, während die Polizei in München im Dunkeln tappt. Doch dann stellt sich plötzlich heraus, dass Toni ihr geringstes Problem ist.

Und zu Beginn fand ich auch den übertriebenen Schreibstil (wohl in Anlehnung an den Ort Uebertreibling) unterhaltsam und an manchen Stellen zum herzhaft lachen. Doch nach einigen Kapiteln wirkt das Ganze auf mich eher mühsam und oftmals auch etwas erzwungen, langatmig und wenig spannungsgeladen. Insgesamt ist der Humor dieses Buches für mich etwas überdosiert und die Protagonistin fällt oft ins Schwadronieren und verliert darob den Kern der eigentlichen Handlung – nämlich den eigentlichen Mordfall – etwas aus den Augen. Interessant hingegen, wie die Autoren mit dem Thema Transgender und Homosexualität umgehen. Aus meiner Sicht profiliert sich das Buch diesbezüglich mehr, als mit dem zwanghaften Humor der Autorin. Natürlich ist das Geschmacksache und jeder sieht es anders. Doch für mich ist er in diesem Krimi zu stereotyp und zu platt.