Wanderung aus der Einsamkeit

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David Nicholls’ Roman „Zwei in einem Leben“ handelt von Marnie und Michael, zwei einsamen Menschen, die auf einer Wanderung durch England von Küste zu Küste zueinander finden. Wichtiger als die Liebesgeschichte sind dabei die Themen Einsamkeit und Selbstreflexion, die sich durch die Erzählung ziehen. Marnie, eine freiberufliche Lektorin, und Michael, ein Lehrer, kämpfen beide mit den Folgen gescheiterter Beziehungen und dem Rückzug in die Einsamkeit. Die Wanderung dient dabei als Symbol für ihren inneren Weg, sich selbst und einander wieder näherzukommen.

Der Autor schafft es, die psychologischen Nuancen der Protagonisten in witzige Dialoge und ironische Selbstreflexionen zu verpacken. Die romantische Entwicklung der Figuren passiert eher im Hintergrund, was dem Buch eine realistische, aber auch etwas nüchterne Note verleiht. Die Landschaftsbeschreibungen und die Wanderroute spiegeln gut die Herausforderungen wider, denen sich die Charaktere auch innerlich stellen müssen.

Insgesamt bietet das Buch einen interessanten Blick auf die Themen Einsamkeit und persönliches Wachstum. Für einen Liebesroman ist die romantische Ebene etwas schwach ausgearbeitet. Für Lesende, die psychologische Tiefe und ironischen Humor mögen, ist der Roman dennoch lesenswert.