New Yorker Geist

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bücherschlinger Avatar

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Eve hat es endlich geschafft, sich eine einigermaßen erschwingliche Wohnung in New York zu leisten. Der Haken an der Wohnung ist der dort lebende Geist Donald. Ein früherer Autor, der durch die Mieter versucht, seine nie niedergeschriebenen Werke noch zu veröffentlichen. Eve scheint die Erste zu sein, die sich nicht von Donald abschrecken und verjagen lässt. Sie selbst sucht auch einen Job als Autorin, um in ihrer Traumstadt Fuß zu fassen. Bei dem geplanten Vorstellungsgespräch bei einem Sender wird Eve gleich hart auf die Probe gestellt. Sie muss kochen und die Moderation dazu schreiben, wobei sie mit der Computertechnik total überfordert scheint. Das kommt dann wohl davon, wenn man sich in seinem Lebenslauf besser und erfahrener darstellt, als man es ist.

Das Cover und auch den Titel finde ich sehr ansprechend und passend zum Inhalt des Buches. Ein Foto in eine Zeichnung einzufügen, sieht sehr gut aus.

Die Idee der Geschichte ist ganz witzig. Sicher nichts Neues, aber dennoch gut umgesetzt. Allerdings hätten einige Beschreibungen mehr zu Beginn geholfen, sich genau vorstellen zu können, wie das Leben mit dem Geist ist und ob sie ihn nur in ihren Gedanken hört oder allgemein in der Wohnung. Denn wenn sie sich der Wohnung entfernt, schwindet auch die Anwesenheit des Geistes. Die Autorin beschreibt die wichtigen Dinge genauer und lässt Unwichtiges gekonnt unter den Tisch fallen. Ihr Schreibstil ist flüssig.

Eve wird als junge Frau beschrieben, die endlich mal richtig leben will. Und das in New York. Sicher der Traum vieler junger Menschen. In ihren Beschreibungen wirkt sie sehr sympathisch, etwas naiv, unsicher und nicht sehr ehrgeizig, denn sie hat bereits einige Jobs nach kurzer Zeit wieder aufgegeben (obwohl sie das Geld sehr dringend braucht). Ihr Mitbewohner, der Geist, ist ein verbitterter, zu jung gestorbener Autor, der denkt, er hätte es verpasst, seine Meisterwerke nieder zu schreiben. Er kommt besserwisserisch, eingebildet und zynisch rüber. Aber genau diese Gegensätze, die in den Dialogen so deutlich rüber kommen, macht das Lesen angenehm und interessant.