Fantasy mit Anspruch

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regenprinz Avatar

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Meine Rezension kommt erst so spät, da ich mich für eine Leserunde zu diesem Buch in einem Forum angemeldet hatte und nicht schon vorher reinschauen wollte. Bitte um Entschuldigung, war eine Ausnahme!

Die Zwerge von Amboss ist m.E. Fantasy mit gehobenem Anspruch, die Welt ist sehr komplex und ausgeklügelt, was sich auch in sprachlichen Eigenheiten und Neuformulierungen niederschlägt, wenn z.B. von "Kieseln" statt "Kindern" gesprochen wird. Auch die Beschimpfungen sind mitunter höchst orginell.

Ebenso die unzähligen kleinen Details, die man aus Filmen zu kennen glaubt, manchmal auch ganze Szenen oder Figuren - so finden sich zwei alte Zwerge, die an Statler und Waldorf aus der Muppetshow erinnen, Garep Schmied und Arisascha von Wolfenfurt hangeln sich durch eine Actionszene, in der man glauben könnte, James Bond meets Lara Croft. Dieses Buch steckt voller vergnüglicher Anspielungen und Filmzitate, die es absolut lesenwert machen. (Und dabei sind mir sicher noch eine Menge entgangen ...)

Mit den politischen und sozialkritischen Teilen habe ich mir dagegen eher schwergetan, vieles ist mir da zu plakativ, die Parallelen zwischen unserer realen Welt und der des Buches sind mir oft zu aufdringlich. Aber im letzten Drittel des Buches treten sie zugunsten der actionreichen Handlung wohltuend in den Hintergrund.

Die mysteriösen Aspekte rund um die Halblinge und ihre Fähigkeiten haben mich fasziniert. Darüber würde ich gerne mehr wissen und mehr lesen. Dies und die vielschichtigen Figuren wie das Geschwisterpaar Siris und Sira, sowie Garep und Karu, sind für mich der Grund, auch in die nächsten Bände dieser Reihe hinein zu schnuppern.