Sozialkritischer Fantasy-Krimi ... zuviel auf einmal

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laberladen Avatar

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Ich hatte mir - nach der Leseprobe und auch nach dem Klappentext zu urteilen - einen schönen klassischen Krimi in einem etwas ungewöhnlichen Ambiente erhofft. Das war dieses Buch nicht. Die Krimihandlung ist eher nebensächlich bzw. ist ein Symptom einer größeren Verschwörung, so dass man sich nur am Rande um die Aufklärung des Mordes und mehr um das Leben und Leiden in einer fremden Welt kümmern muss.

Die Erzählung war sehr detailverliebt und ausführlich, aber dies langweilte mich leider überwiegend, weil Dinge beschrieben werden, die zwar für Zwerge etwas Besonderes sind, für uns aber normal ... wie z. B. die Benutzung der Eisenbahn und weil diese ausführlichen Abschweifungen zu sehr von der eigentlichen Krimihandlung ablenkten.

Der Autor gab sich sehr viel Mühe, eine eigene Welt zu erschaffen und mit eigenen Sprichwörtern und speziellen Namen (z. B. Leiböffner für Arzt) zu beleben. Diese liebevolle Ausgestaltung schafft eine märchenhafte Erzählung, die alle Aspekte einer vielschichtigen Gesellschaft widerspiegelt, in der man sicher auch viele Probleme unserer Gesellschaft wieder erkennen soll, aber die Spannung leidet sehr darunter. Ich hab besonders in der zweiten Hälfte des Buches viele Absätze übersprungen, um überhaupt mit der Geschichte weiter zu kommen.

Da wäre für meinen Geschmack weniger mehr gewesen.