Zuviel gewollt

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anonymous Avatar

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Thomas Plischke beschreitet durchaus neue Wege in der Fantasy. Seine Geschichte um die Zerrissenen Reiche wird aus drei Perspektiven erzählt: Da sind die beiden Zwergen-Ermittler Garep Schmied und Bugeg, die den Mord an einem Komponisten aufklären sollen, für den offenbar ein Mensch verantwortlich ist. Dann gibt es den zynischen Bestienjäger Siris, ein Mensch, der durch die Suche nach seiner bei den Zwergen lebenden Zwillingsschwester in die Geschichte verwickelt wird. Und schließlich den Leiböffner Himek, der in einer dubiosen Heilanstalt arbeitet, in der grausame Experimente durchgeführt werden. Die drei Handlungsstränge, die anfangs ziemlich zusammenhanglos nebeneinanderher  laufen, verbinden sich schließlich zu einer Verschwörungsgeschichte um den Zwergenbund. Tja, und da liegt meiner Ansicht nach der Haken. Thomas Plischke will zuviel. Es gibt zahlreiche Bezüge zur neueren Geschichte bzw. zu aktuellen politischen Problemen, wie religiösem Fanatismus, Flüchtlingsproblematik oder den perversen Experimenten der Nazis. Das alles ist mir persönlich too much, spätestens beim Auftauchen dieses Zwergen-Mengeles habe ich gequält aufgestöhnt. Es dauert einfach zu lange, bis klar wird, worum es eigentlich geht und Plischkes schwerfälliger Stil macht es oftmals anstrengend, weiter zu lesen. Die Welt, die Thomas Plischke entwirft, ist zwar durchaus interessant und neu, aber weniger wäre mehr gewesen.