Ich habe noch nie so viel geweint bei einem Buch - und es ist jede einzelne Träne wert
Die von Hadley Vlahos beschriebenen 12 Einzelschicksale gingen mir direkt ins Herz. Es ist nicht nur der Tod, das habe ich bei einem Buch von einer Hospizschwester erwartet. Aber die Geborgenheit und die Freundlichkeit mit der Hadley und ihre Kollegen es diesen Menschen ermöglicht haben, in Frieden, Würde und Begleitung zu gehen, hat mich ergriffen. Es war berührend zu lesen, wie diese junge Frau es schafft, eine Beziehung zu so unterschiedlichen Patienten aus jeder Gesellschaftsschicht aufzubauen. Ich hatte Angst, dass sie der Sache irgendwann mental und körperlich nicht mehr gewachsen ist. Denn wie in jedem Pflegeberuf wird auch hier das Personal verschlissen. Sehr schön fand ich auch immer die kurzen Abstecher in Hadleys Privatleben und auch die Erkenntnisse, die sie aus den vielen Gesprächen für ihr eigenes Leben mitnimmt. 12 unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Krankheiten, 12 Menschen an und mit denen zusammen Hadley wächst und ja, es scheint etwas zu geben, im Angesicht des Todes, dass wir nicht erklären können. Aber es ist da. Mal ist es ein Lied, eine Lampe, die verlischt, der Sturm, der den Atem anhält … Sehr angenehm fand ich, dass nicht auf Religionen eingegangen wird, alle sind gleich und mit Mr. Frank kommt auch ein bekennender Atheist zu Wort. Und doch laufen die letzten Stunden so ähnlich ab. Ich habe für mich gelernt, dass Wichtigste im Leben ist die Liebe, die Liebe zu sich selbst und anderen. Man soll sein Leben genießen „Iss den Kuchen“ wie Elizabeth sagen würde und wir sollten uns der Endlichkeit bewusst sein. Obwohl das Buch in seinen 12 Kapiteln vom Tod handelt, ist es aus meiner Sicht eine Hommage an das Leben. Sehr lesenswert, Mut machend und trotzdem fließen die Tränen.