Etwas betulich, aber routiniert

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
bildersturm Avatar

Von

Zeitkolorit kann Carmen Korn, das hat schon ihre überaus erfolgreiche Jahrhundert-Trilogie gezeigt. Auch "Zwischen heute und morgen" klingt authentisch, atmosphärisch, ernst - für Nichtleser des ersten Teils ist das Personenkarussell anfangs aber tatsächlich etwas zu erschlagend, so dass man sich schwertut, in die einzelnen Charaktere in San Remo, Köln und Hamburg einzusteigen. Trotz etwas gemächlicher Gangart, die im besten Sinne eine gediegene Patina in das Gelsenkirchener Barock des fortgeschrittenen Wirtschaftswunders bringt, liest sich der Roman angenehm flüssig. Einzig und allein ein zentraler Fokus auf eine gemeinsame Geschichte fehlt hier leider. Wer Korns frühere Bücher aber schon geliebt hat, kann hier unbesorgt zugreifen.