Leben zwischen Brasilien und England

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lesenmitannika Avatar

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In dem Buch geht es um eine Brasilianerin, die in London in eine WG zieht und bald herausfindet, dass ihre Mitbewohnerin auch brasilianische Wurzeln hat. Im weiteren Verlauf werden die Lebensgeschichten der beiden Frauen erzählt sowie auch von Teilen ihrer Familien. Die Handlung hat mir gut gefallen, allerdings geschehen teilweise unvermittelte Zeitsprünge, sodass man sich beim Lesen erst einmal wieder orientieren muss.
Außerdem ist der Schreibstil durch Gedichte, Halbsätze, Wiederholungen etc. zum Teil sehr lyrisch bzw. poetisch, worauf man sich einlassen muss. Dadurch ist oft ein Lesen zwischen den Zeilen nötig. Es hat mir aber gut gefallen, wie am Ende noch einige Fäden zusammengeführt werden.
Ich würde außerdem empfehlen, das Buch eher am Stück zu lesen, da es sonst mit den verschiedenen Namen der Familienmitglieder verwirrend werden kann.
Die Charaktere sind ziemlich politisch und es wird auch die brasilianische Revolution beschrieben. Das hat mir wiederum zu Denken gegeben, wie wenig ich über die Geschichte des Landes und die Auswirkungen des Kolonialismus darauf weiß.
Besonders interessant für alle, die an London oder Brasilien interessiert sind, aber auch generell an den Nachfolgen des Kolonialismus, politischen Protest und das Leben und Zurechtfinden in einem anderen Land.