" SIE SCHWIMMT NICHT MIT DEM MAINSTREAM "

Das Buchcover passt perfekt zum Titel dieses Romans und hat eindeutig meine Neugier geweckt. Wäre ich jetzt böse, würde ich sagen, das war es aber auch schon und das war das Beste an diesem Roman. Aber ich will es anders versuchen, sozusagen im Schreibstil der Autorin. Ich nahm diesen Roman zur Hand und begann zu lesen. Ich machte es mir auf dem Sofa bequem. Mein Kopf ruhte auf einem weichen Kopfpolster. Ich begann zu blättern. Seite für Seite . Ich stutzte. War das Kunst ? Was kam da auf mich zu. Ich fand alles : merkwürdig, abgehackt, seltsam, verwirrend, verstörend, anders, nicht nacherzählbar, fadenlos, gewöhnungsbedürftig,hat aber doch was, hat aber doch was nicht. Ich machte eine Pause. Ich ging zum Kühlschrank. Ich nahm mir eine Flasche Orangensaft heraus. Ich begann zu trinken. Ich las dann weiter. Ich fand dann alles politisch, verzwickt, beklemmend, hoffnungslos, ohne roten Faden. Bin ich jetzt auch ein hochtalentierter Schriftsteller mit herrlich unkonventionellem Stil ? Abschliessend doch noch ein normales Urteil über diesen Roman. Man erfuhr einiges über die Schauplätze London und Recife (Brasilien), die beiden Protagonistinnen Catarina und Melissa, beide mit brasilianischen Wurzeln, lernten sich in einer Londoner WG kennen, es gab ein paar politische Statements, in Brasilien werden täglich über 100 Kinder ermordet, aber das wusste man auch schon vorher, so bedauerlich das auch ist. Der Autorin ist es nicht gelungen, einen roten Faden aufzubauen, der einem den Zugang zu den beiden Freundinnen Catarina und Melissa erschlossen hätte . Dazu war der Schreibstil mit einer Aufzählung von alltäglichen Nebensächlichkeiten, die von der eigentlichen Geschichte stark abgelenkt haben, einfach nicht geeignet. Meine 3 Sterne vergebe ich nur deshalb, da ich alle Versuche , etwas Neues zu gestalten um sich vom Mainstream abzuheben, sehr gut finde und das ist der Autorin mit diesem eigenwilligen und gewöhnungsbedürftigen Schreibstil tatsächlich gelungen.