Ungewöhnlich und einzigartig - lesenwert!

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plansbymrsgue Avatar

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„Es war einmal eine Stadt, die flüsterte -
bleib
stirb hier”
Yara Rodrigues Fowlers Roman „Zwischen Himmel und Erde” trifft mich im Nachhinein mit einer Wucht, die ich nicht erwartet habe. Der Roman erkundet Themen wie Identität, Zugehörigkeit, Rassismus und soziale Ungerechtigkeit. Dabei werden verschiedene Erzählstränge miteinander verflochten, um ein vielschichtiges Bild von Melissas und Catarinas Leben und ihrer Umgebung zu zeichnen.
Allein der Einstieg in den Roman ist schon poetisch und kunstvoll. Die Autorin verwendet eine eindringliche und emotionale Sprache, um die Gefühle und Erfahrungen ihrer Charaktere zum Ausdruck zu bringen. Dabei greift sie komplexe Themen auf und behandelt diese subtil.
Obwohl das Buch hauptsächlich in London spielt, bindet es Elemente der brasilianischen Geschichte und Kultur in seine Erzählung ein, bietet Einblicke in die Erfahrungen und Herausforderungen, mit denen Menschen brasilianischer Abstammung konfrontiert sind, und berührt umfassendere Themen, die für die gesellschaftspolitische Landschaft Brasiliens relevant sind.
„Zwischen Himmel und Erde" ist ein kraftvolles und mitreißendes Buch, kann aber für manche (auch anfangs für mich) herausfordernd sein. Die Erzählstruktur ist nicht linear, die wörtliche Rede ist nicht als solche gekennzeichnet und es gibt verschiedene Handlungsstränge, die miteinander verwoben sind. Dies erfordert manchmal eine gewisse Aufmerksamkeit und Konzentration, um den Überblick zu behalten. Unterbrochen werden die Handlungsstränge durch halbseitige Kapitel und Kochrezepte.
Yara Rodrigues Fowler hat eine kraftvolle Stimme und ihre Erzählung ist einfühlsam und berührend. Dieses Buch ist ungewöhnlich und einzigartig. Eine grandiose Übersetzung von Maria Meinel aus dem Englischen! Wer sich von den 528 Seiten nicht abschrecken lässt, wird belohnt. Es ist wirklich mal etwas ganz anderes.
Plek plek plekplek.