Gibt einen tiefen Einblick in 3 miteinander verbundene Leben

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hulahairbabe Avatar

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„Zwischen zwei Herzschlägen“ von Eva Carter ist kein klassischer Liebesroman, sondern gibt vielmehr einen Einblick in die Leben dreier Menschen, deren Zukunft miteinander verwoben ist. Zudem wird auf das sehr wichtige Thema „Ersthilfe“ und Reanimation hingewiesen. Der Titel ist also in zweierlei Hinsicht Programm.
Im Fokus stehen Tim, Kerry und Joel. Alles beginnt 1999. Tim und Kerry sind beste Freunde und teilen den Wunsch Medizin zu studieren. Während Tim sich mehr von Kerry erhofft, schwärmt diese für den Fußballer Joel. Als Joel während eines Spiels einfach zusammenbricht, wissen die beiden Freunde, dass sie handeln müssen. Während Kerry Joel rettet, schafft es Tim nicht sich aus seiner Starre zu befreien. Da Tim durch seine Familie viel Leistungsdruck ausgesetzt ist, stellen die beiden es so dar, als hätte Tim Joel gerettet Für Joel hat diese gute Tat allerdings ernste Konsequenzen. Er bekommt einen Herzschrittmacher und muss sein Profi Karriere an den Nagel hängen.
In dem Buch begleitet man die Drei durch 18 Jahre ihres Lebens – mit allen Höhen und Tiefen. Trotz der völlig unterschiedlichen Lebensentwürfe, begegnen sich die Drei aber immer wieder.
Ich muss sagen, dass ich etwas unentschlossen bin was das Buch angeht. Eine klassische Liebesgeschichte ist es nicht, dafür fehlt die Romantik. Stellenweise hatte ich auch den Eindruck Seiten über Seiten nur den Alltag der Protagonisten zu verfolgen. Das hat sich dann ziemlich gezogen, insbesondere ist das Buch mit knapp 600 Seiten ein dicker Schinken. Auf der anderen Seite haben die Drei so viele Downs in ihren Leben verkraften müssen, dass mir die Handlung manchmal sehr unwirklich vorkam. Drogen, ungewollte Vaterschaften, Kind verloren, Unfall, Krebs, Tod, Selbstzweifel – alles dabei. Fast wie bei Gute Zeiten, schlechte Zeiten oder anderen Soaps.
Gut finde ich allerdings, dass im Buch unmissverständlich auf die Wichtigkeit der Ersthilfe hingewiesen wird. Das müssen wir uns alle hinter die Ohren schreiben. Ich bin ehrlich: Ich hätte sowas von keinen Plan! Ich werde das aber ändern.
Auch klasse ist der Schreibstil von Eva Carter. Ich finde die Art und Weise wie sie Dinge beschreibt sehr angenehm zu lesen und teils poetisch. Die ein oder andere Denkweise der Protagonisten hat mich an mich selbst erinnert und war dadurch sehr authentisch. Auch die Protagonisten an sich waren interessant gut ausgearbeitet.
Eva Carter kann schreiben – ohne Frage. Für mich war das Buch allerdings kein Highlight. Ich habe einfach was anderes erwartet befürchte ich. Dennoch gibt es 3 Sterne für den klasse Schreibstil und den Einsatz für die Ersthilfe.